Theissen: "Reifenvorteil betrug etwa eine Sekunde"
Die WM 2003 geht in die heiße Phase - der BMW-Sportdirektor erklärt, warum man in den letzten vier Rennen wieder stark sein sollte
(Motorsport-Total.com) - Nach der dominanten Leistung auf dem Hockenheimring, auf dem Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher sich in der Qualifikation mit der ersten Startreihe die beste Ausgangsposition für das Rennen am Sonntag sicherten, welches der Kolumbianer überlegen mit über einer Minute Vorsprung auf seinen nahesten Verfolger gewann, ist die Zielsetzung von BMW-Williams klar.

© BMW-Williams
Mario Theissen rechnet erst in Suzuka mit einer Entscheidung in der WM
"Wir wollen Weltmeister werden und haben die Chance, die Ferrari-Dominanz zu beenden", sagt BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen , der angesichts des minimalen Rückstandes von 2 Punkten in der Konstrukteurswertung schon darüber nachgedacht hat was für Anforderungen der Hungaroring, Monza, Indianapolis und Suzuka an Auto und Fahrer stellen.
Dem Großen Preis von Ungarn in drei Wochen sieht der Deutsche mit gemischten Gefühlen entgegen, denn in der Vergangenheit bereitete die ungarische Strecke dem anglo-deutschen Rennstall hinsichtlich einer guten Abstimmung immer Probleme. Allerdings hat das BMW-Williams-Team in den letzten Rennen auch bewiesen, dass man den FW25 inzwischen sehr gut versteht.
Theissen: Bridgestone-Reifen der Konkurrenz heizen sich nicht so gut auf
Ein weiterer Punkt der für die Weiß-Blauen spricht, und wahrscheinlich wohl der entscheidendste Faktor, dürften die Reifen sein, denn "in Ungarn werden jetzt ähnliche Temperaturen herrschen wie in Hockenheim. Das spricht für uns. Die Bridgestone-Reifen der Konkurrenz heizen sich nicht so gut auf wie unsere Michelin, das ist auf der Stop-and-go-Strecke ein Nachteil", verrät Theissen gegenüber dem 'Express'.
Dass die Überlegenheit beim Deutschland-Grand Prix vor allem den Michelin-Pneus zu verdanken war, daraus macht der BMW-Motorsportdirektor kein Geheimnis: "Zuletzt betrug unser Reifen-Vorteil etwa eine Sekunde pro Runde", so die ehrliche Einschätzung.
BMW-Power in Monza und Indianapolis von Vorteil
Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza und anschließend in Indianapolis, setzt Theissen ganz auf die Vorteile von BMW im Motorensektor gegenüber der Konkurrenz: "Monza liegt uns mit seinen langen Geraden. Unser Motor P83 ist bisher ein Muster an Zuverlässigkeit und sollte der Härteprüfung gewachsen sein."
Mit 23 Sekunden Voll-Last pro Runde, werden die Zehnzylinder beim US-Grand Prix in Indianapolis extrem beansprucht, doch für die enorme Motorenbelastung sollte man gewappnet sein, weshalb sich Dr. Mario Theissen auch im vorletzten WM-Lauf gutw Chancen ausrechnet.
Kommt es in Japan zum WM-Showdown?
Da die Konkurrenz, allen voran Ferrari, aber nicht schlafen wird und zwischen den Grand Prix an der Verbesserung der eigenen Konkurrenzfähigkeit arbeiten wird, geht Theissen davon aus, dass es "ein spannender Kampf bis zum Schluss wird. Ich bin mir sicher, dass beide WM-Wertungen erst in Japan entschieden werden", glaubt der Deutsche an Spannung bis zum Schluss und damit an ein richtiges WM-Finale mit Show-down in Suzuka.

