• 15.01.2008 09:24

  • von Fink/Nimmervoll

Auch Theissen wünscht sich eine Budgetobergrenze

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen steht voll hinter der Idee einer Budgetobergrenze, ist aber gegen eine Einschränkung von Einzelbereichen

(Motorsport-Total.com) - BMW Motorsport Direktor Mario Theissen nahm im Rahmen der gestrigen Präsentation des neuen BMW Sauber F1.08 auch Stellung zum vieldiskutierten Thema der momentan angedachten einheitlichen Budgetobergrenze, die für alle Formel-1-Teams gelten soll.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen Nick Heidfeld Kubica Willy Rampf

Mario Theissen betont, dass BMW heute weniger ausgibt als zu Williams-Zeiten

Bevor diese Überlegung beim Toyota-Launch in Köln erstmals öffentlich ins Spiel gebracht wurde, gingen die Ambitionen der FIA ja eher in die Richtung, die aerodynamischen Ressourcen der Teams zu beschneiden. So steht beispielsweise im Raum, dass nur noch ein Windkanal eingesetzt werden darf - und auch der nur noch zu eingeschränkten Zeiten. Außerdem wünscht sich die FIA eine Personalobergrenze in den teuren CFD-Abteilungen.#w1#

Gegen eine Einschränkung in Einzelbereichen

Aber: "Ich denke, dass das aus verschiedenen Gründen nicht die richtige Vorgehensweise wäre", erklärte Theissen und gab drei Gründe für seinen Standpunkt an: "Erstens wäre es nicht für alle gleich, denn die einzelnen Teams kommen von unterschiedlichen Ausgangspunkten. Zweitens ist es fast unmöglich, das zu überwachen. Drittens lautet die Herausforderung, die Ressourcen so auszugeben, dass man damit die bestmögliche Performance herausholt."

Theissen spielte dabei auf die Entscheidungsfreiheit der einzelnen Teams an, innerhalb der ihnen zur Verfügung stehenden Budgets frei operieren zu können - also plädierte er für eine Budgetobergrenze: "Wenn sich ein Team entscheidet, viel Geld für Fahrer auszugeben, dann sollte es einem anderen Team freistehen, viel Geld für einen Computer oder einen Windkanal auszugeben", erläuterte er seinen Standpunkt.

BMW unterstützt Kostensenkung

BMW hat generell nichts gegen eine Kostenreduktion in der Formel 1 einzuwenden - im Gegenteil, Theissen bezeichnete dieses sogar als wünschenswert: "Wir unterstützen das, wie wir es immer getan haben", und die Idee einer Budgetobergrenze sehe "auf den ersten Blick attraktiv aus" - Probleme sieht der BMW Motorsport Direktor jedoch noch bei der Umsetzung.

Doch eben weil diese Idee bisher die vernünftigste von allen sei, sollte man sich seiner Meinung nach die Mühe machen, sie zu untersuchen: "Wir sollten uns zumindest einige Zeit damit auseinandersetzen, ob es machbar wäre, was für eine Grenze man festlegen würde und wie man diese überwachen kann", erläuterte Theissen. "Jedenfalls ist mir eine Budgetobergrenze lieber als eine Einschränkung in speziellen Bereichen."

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