Theissen: "Für mich ist das Standardwetter!"
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen im Interview nach dem ersten Trainingstag über Regen, den Zustand von Nick Heidfeld und mehr
(Motorsport-Total.com) - BMW Motorsport Direktor Mario Theissen fühlte sich heute im Regen in Spa-Francorchamps zwar nicht gerade wie ein Fisch im Wasser, doch als Eifelbewohner kamen die Bedingungen wenige Kilometer jenseits der deutschen Grenze für ihn nicht gerade überraschend. Was die Chancen des BMW WilliamsF1 Teams in Belgien angeht, äußerte er sich nach dem zweiten Freien Training im Interview mit einer 'F1Total.com'-Boxengassenreporterin recht zuversichtlich.

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Mario Theissen kann dieses Wochenende in seinem Haus übernachten
Frage: "Herr Theissen, für jemanden, der aus der Eifel kommt wie Sie, kann dieses Spa-Wetter nicht überraschend oder erschreckend sein, oder?"
Mario Theissen: "Das ist richtig. Ich bin das gewohnt. Ich wohne an diesem Wochenende auch zuhause. Für mich ist das Standardwetter! Ich war eher überrascht, wie schön und wie warm es gestern hier war. Das gibt es wirklich nur selten."#w1#
Theissen wünscht sich morgen besseres Wetter
Frage: "Der erste Trainingstag war damit allerdings für die Katz..."
Theissen: "Das ist richtig. Wir haben heute fast nicht trainieren können. Das zweite Training ist völlig ins Wasser gefallen. Das ist auf einem Hochgeschwindigkeitskurs wie hier natürlich schon kritisch. Ich hoffe nun, dass wir morgen vernünftige Bedingungen bekommen und die zwei Freien Trainings am Vormittag optimal nutzen können, um die notwendigen Daten noch reinzufahren."
Frage: "Ist überhaupt ein Rennen möglich, wenn es am Sonntag so stark regnet wie heute?"
Theissen: "Wir haben solche Situationen schon hie und da gehabt. Man muss dann auf jeden Fall hinter dem Safety-Car fahren, solange die Situation so ist wie heute. Das kann sich aber natürlich von Runde zu Runde ändern. Grundsätzlich denke ich schon, dass es möglich sein wird, ein Rennen zu fahren."
Frage: "Spa ist im normalen Regen also schon noch zu verantworten?"
Theissen: "Was heißt normal? Irgendwann muss das Safety-Car rausgehen, und dann muss man warten, bis die Verhältnisse wieder besser werden."
Frage: "Was ist hier auf diesem Kurs für Ihr Team möglich? Und was wäre besser für das Team - Trockenheit oder Regen?"
Theissen: "Schwer zu sagen. Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass das Auto wieder näher an die Spitze herankommt. Wir haben in Istanbul und auch in Monza nicht schlecht ausgesehen. Die Abstände sind kleiner geworden. Spa ist eine Strecke, die uns eigentlich immer gelegen hat. Ich bin eigentlich schon zuversichtlich."
Reifenentscheidung wird erst morgen Vormittag fallen
Frage: "Das heißt, dass man nicht genau weiß, welcher Reifen besser ist?"
Theissen: "Was die Reifenentscheidung angeht, haben wir jetzt mehr Zeit bekommen. Nachdem heute das Training ausgefallen ist, dürfen wir noch nach den beiden morgigen Freien Trainings zu Mittag die Reifenwahl treffen. Bis dahin sollten wir wissen, welcher Reifentyp der bessere ist."
Frage: "Ich wollte eigentlich darauf hinaus, welcher der beiden Hersteller im Regen im Vorteil ist..."
Theissen: "Da habe ich bei den letzten nassen Tests den Eindruck gewonnen, dass man nicht von den besseren Regenreifen sprechen kann. Es kommt sehr darauf an, wie viel Wasser auf der Straße ist. Manchmal ist der eine Reifen besser, manchmal der andere."
Frage: "Zum Schluss noch: Wie geht es eigentlich Nick Heidfeld?"
Theissen: "Nick geht es wieder gut. Er hätte hier vielleicht sogar schon wieder fahren können, aber das Team wollte sich möglichst früh entscheiden. Deshalb ist die Wahl schon Anfang der Woche auf Antonio (Pizzonia; Anm. d. Red.) gefallen."

