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Theissen: "Das Limit liegt bei 20 Rennen"
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen kann sich bis zu 20 Rennen pro Saison vorstellen, allerdings nur unter bestimmten Rahmenbedingungen
(Motorsport-Total.com) - Weil es auf dem Transfermarkt für August-Verhältnisse derzeit ungewöhnlich ruhig ist, rücken in der Formel 1 derzeit andere Themen in den Mittelpunkt. Eines davon ist die zukünftige Gestaltung des Rennkalenders, der ja demnächst zusammengestellt werden muss. Wie fast überall gehen auch da die Meinungen auseinander.

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Mario Theissen sieht derzeit keine Chance für mehr als 20 Formel-1-Rennen
Härtester Verfechter von der Idee, noch mehr Rennen in neuen Märkten abzuhalten und den Kalender aufzustocken, ist Grand-Prix-Promoter Bernie Ecclestone. Mehr Rennen bedeuten klarerweise mehr Geld im großen Einnahmentopf, wovon er und CVC ebenso profitieren würden wie auch die Teams und Hersteller. Allerdings entstehen durch neue Rennen natürlich auch weitere Kosten, speziell im Logistikbereich.#w1#
Sommerpause für die Mechaniker wichtig
Diese werden durch die Mehreinnahmen und durch mehr Präsenz für Hersteller, Sponsoren und andere Partner natürlich bei weitem überwogen, aber ein Faktor, der sich nicht durch positive Finanzbilanzen eliminieren lässt, ist die menschliche Belastung. Viele der Mechaniker der Rennteams sind heute schon am Limit und würden daher aufschreien, sollte die dreiwöchige Sommerpause tatsächlich wie geplant gestrichen werden.
"Aus meiner Sicht", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen zu diesem Thema, "liegt das Limit bei 20 Rennen - vorausgesetzt, man fährt mit dem Testen deutlich zurück. 20 ist dann aber wirklich die Grenze. Das kann dann schon einen Schichtbetrieb erforderlich machen. Es hängt natürlich auch davon ab, wie der Kalender gestaltet ist." Zum Beispiel könnte man die Sommerpause erhalten und dafür den dreiwöchigen Intervall am Saisonbeginn streichen.
Eine Abschaffung der Sommerpause findet Theissen "nicht toll. Es gibt schon einen Vorschlag von den Teammanagern, das zu überprüfen", kündigte er an. Das große Problem: Wenn die Mechaniker dermaßen überstrapaziert werden, dann wird irgendwann ein Schichtbetrieb mit einer zweiten Garnitur erforderlich - und das kostet natürlich Geld. Außerdem muss man erst einmal geeignete Leute finden, wie Ross Brawn von Honda kritisch anmerkte.
Testfahrten an den Grand-Prix-Freitagen?
Eine Möglichkeit, die Teams zu entlasten, wäre eine Reduktion der Testfahrten. Freilich werden sich BMW und Co. darauf nur einlassen, wenn sie dafür andere Gelegenheiten erhalten, ihre Neuentwicklungen auszuprobieren - und hier kommt wieder die alte Idee auf den Tisch, den Grand-Prix-Freitag in einen vollen Testtag umzufunktionieren. Davon würden auch Nachwuchsfahrer profitieren, die die Strecken kennen lernen könnten.
"Ich habe das damals schon unterstützt und halte es auch jetzt für eine gute Sache, weil wir sowieso das ganze Material dabei haben", gab Theissen in Valencia zu Protokoll. "Und wir würden auf einer Strecke fahren, auf der es am Wochenende um Punkte geht. Das heißt, die Ergebnisse wären interessanter. Und wir würden etwas für die Fans tun. Es hätte aber sicher Konsequenzen für das Rahmenprogramm."

