• 24.08.2008 13:37

Spanische Hafenrundfahrt setzt Maßstäbe

Der Große Preis von Europa in Valencia erhält von allen Seiten Lob: Einmalig, fantastisch, sensationell, toll - so lauten die Beschreibungen

(Motorsport-Total.com/sid) - Teure Luxusyachten als Blickfang, die Boxen untergebracht in kunstvoll verzierten Hafengebäuden aus dem späten 19. Jahrhundert und eine Strecke, die die Formel-1-Piloten strahlen lässt: Valencia hat gleich bei seiner Premiere einen festen Platz in der "Königsklasse" erobert.

Titel-Bild zur News: Hafen von Valencia

Das erinnert irgendwie ein bisschen an Monte Carlo...

"Das ist der beste Stadtkurs überhaupt und eine der besten Rennstrecken der Welt", lobte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und lässt Valencias Bürgermeisterin Rita Barbera und Provinz-Präsident Francisco Camps sogar schon davon träumen, Monaco als Glamour-Rennen Nummer eins abzulösen.#w1#

Auch wenn gegenüber Monte Carlo noch die Tradition fehlt und in Singapur, wo am 28. September das erste Nachtrennen der Formel-1-Geschichte steigt, und 2009 auch Abu Dhabi noch ernsthafte Konkurrenten in den Startlöchern stehen, hat Valencia mit der Anlage im America's-Cup-Hafen Maßstäbe gesetzt.

"Du hast eine Ambiente-Mischung zwischen America's Cup, Segeln und Formel 1, die ist absolut einmalig." Christian Danner

"Es ist herrlich. Du hast mal eine Strecke, die nicht ausschaut wie alle anderen. Du hast ein Umfeld, das nicht ist wie alle anderen. Du hast eine Streckenführung, die den Fahrern offensichtlich einen saumäßigen Spaß bereitet. Und du hast eine Ambiente-Mischung zwischen America's Cup, Segeln und Formel 1, die ist absolut einmalig", schwärmte Ex-Pilot Christian Danner von der spanischen Hafenrundfahrt.

"Besser hätte man es nicht machen können. Für die Formel 1 ist das sicher eine Aufwertung", meinte der dreimalige Weltmeister Niki Lauda. "Für einen Stadtkurs eine sehr gelungene Geschichte, irrsinnig schnell, aber auch mit guten Auslaufzonen. Für die Fahrer unheimlich attraktiv und schwierig", sagte auch Laudas Landsmann Gerhard Berger. Der 210-malige GP-Pilot ist heute bei Toro Rosso Chef von Sebastian Vettel, der auf dem 5,419 Kilometer langen Kurs auf Anhieb blendend zu Recht kam und am Samstag als Sechster die beste Startposition seiner Karriere herausfuhr.

"Ich finde es wirklich sensationell." Nico Rosberg

"Die Strecke ist nicht einfach, aber sie gefällt mir sehr gut", sagte Vettel: "Es macht Spaß, hier zu fahren." Ähnlich sahen das auch alle Kollegen des Heppenheimers. "Ich finde es wirklich sensationell. Für die Atmosphäre ist ein Stadtkurs toll, wenn die Menschen sehr nah an die Strecke rankommen", sagte Williams-Pilot Nico Rosberg aus Wiesbaden: "Man muss natürlich schauen, die Strecke so hinzubekommen wie hier, dass es nicht zu gefährlich wird. Hier handelt es sich um eine normale Rennstrecke mitten in der Stadt. Da wurde tolle Arbeit geleistet."

Für Adrian Sutil ist die Strecke "eine Herausforderung". "Sie fühlt sich mehr wie eine permanente Rennstrecke an als wie ein Stadtkurs, mit den großen Auslaufzonen, den langen Geraden und dem sehr glatten Asphalt", meinte der Force-India-Fahrer aus Gräfelfing, dessen Teambesitzer Vijay Mallya mit der 95 Meter langen "Indian Empress" den größten Blickfang im Hafen stellte.

"Es macht wahnsinnig Spaß, hier zu fahren." Kimi Räikkönen

"Die Atmosphäre ist fantastisch", lobte BMW Sauber Pilot Nick Heidfeld aus Mönchengladbach, der im vorigen Jahr schon einmal von Valencia aus eine etwas andere Testfahrt mit einer America's-Cup-Yacht unternommen hatte. Auch Toyota-Pilot Timo Glock war beeindruckt. "Ich mag Stadtkurse, aber dieser hier wirkt abgesehen vom Hafen und den Gebäuden rundherum gar nicht wie einer", sagte der Hesse aus Wersau. "Ich bin noch nie in Amerika gefahren, aber diese Strecke erinnert mich an die Rennen dort. Es macht wahnsinnig Spaß, hier zu fahren", sagte Weltmeister Kimi Räikkönen.

"Diese Strecke ist nicht nur die Gegenwart, sie ist auch die Zukunft", schwärmte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, den die Idee begeisterte, "die Anlange vom America's Cup noch einmal zu verwenden". "Es ist eindrucksvoll, was hier entstanden ist, ganz anders, als man sich einen Stadtkurs vorstellt. Es ist etwas ganz Eigenständiges", meinte BMW Motorsportdirektor Mario Theissen, plädierte aber weiter für die Vielfalt: "Wir brauchen auch die traditionellen Naturstrecken wir Spa oder den Nürburgring."