Testfahrten mit dem Red-Bull-Boliden haben begonnen
Seit gestern rollt in Jerez der RB1, also jenes Auto, mit dem das Red-Bull-Team in die Saison 2005 starten wird - Coulthard pessimistisch
(Motorsport-Total.com) - Red Bull Racing hat gestern via Presseaussendung Fotos vom neuen RB1 veröffentlicht, mit dem David Coulthard, Christian Klien und Vitantonio Liuzzi in der kommenden Saison auf WM-Punktejagd gehen sollen. Diese Woche stehen die ersten Testfahrten mit dem eher konservativ entwickelten Boliden auf dem Programm.

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David Coulthard gestern bei der ersten Ausfahrt mit dem neuen Red-Bull-Auto
Nachdem Klien auf dem Ford-Testgelände im belgischen Lommel vergangene Woche den Shakedown absolviert hat, setzte sich gestern Coulthard als Erster ans Steuer. Begründung von Teamchef Christian Horner: "David ist unser wichtigster Mann." Ernsthafte Bedeutung hatten die absolvierten Runden aber ohnehin nicht, weil sie in erster Linie Film- und Fotoaufnahmen zu PR-Zwecken dienten.#w1#
Optisch erinnert der RB1, der ja noch unter dem alten Jaguar-Führungsstab entwickelt worden ist, stark an den Jaguar aus der vergangenen Saison beziehungsweise das Interimsmodell der bisherigen Wintertests. Ganz im Trend liegen die signifikante Einbuchtung des Frontflügels und der in die Länge gezogene Heckflügel, dafür wirken Heckpartie und Seitenkästen nicht so grazil und schlank wie bei anderen 2005er-Fahrzeugen - möglicherweise ein wegen des Cosworth-Motors notwendiger Kompromiss.
Eine Revolution ist der RB1 jedenfalls nicht, weshalb sich speziell Coulthard, verwöhnt von seinen McLaren-Mercedes-Jahren, keine Wunderdinge erwartet: "Zu hoffen, dass sie einen Grand Prix gewinnen werden, ist derzeit ein Hirngespinst", sagte er dem 'Guardian' über seinen neuen Arbeitgeber. Allerdings warf er im selben Atemzug ein, dass dem Team bei solider Arbeit langfristig durchaus Podestplätze zuzutrauen sind.
Wo Red Bull Racing im Vergleich zu den neuen Autos der Konkurrenz steht, wird man wohl erst Ende der Woche besser einschätzen können. Im Moment beschränkt man sich noch auf System- und Funktionstests sowie auf die grundsätzliche Abstimmung und Standfestigkeitsläufe. Darüber hinaus hat die Teamführung sicher ein Auge darauf, wer vom Duo Klien/Liuzzi mit dem neuen Auto besser zurechtkommt. Eine Fahrerentscheidung für das zweite Cockpit steht ja nach wie vor aus.

