David Coulthards Blick zurück ohne Wehmut
Bei McLaren-Mercedes ist nicht immer alles für David Coulthard gelaufen, dennoch bereut er nichts, was in all den Jahren passiert ist
(Motorsport-Total.com) - Es waren zwei Rennen, die David Coulthards Karriere geprägt haben: In Jerez 1997 lag er wenige Runden vor Schluss vor seinem Teamkollegen Häkkinen, den er wenig später auf Befehl vom Kommandostand hin überholen lassen musste. Häkkinen gewann den Grand Prix. In Melbourne 1998 passierte dasselbe in Grün, als McLaren-Mercedes einen Kommunikationsfehler korrigieren wollte und wieder Häkkinen an Coulthard vorbeischleuste.

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David Coulthard blickt ohne Wehmut auf die vergangenen Formel-1-Jahre zurück
Viele Experten sind noch heute der Meinung, dass diese beiden Ereignisse den Verlauf des langjährigen Stallduells zwischen "DC" und seinem finnischen Kollegen geprägt haben, denn Häkkinen hatte zwar schon damals großes Talent, konnte es aber mental nicht umsetzen, während Coulthards Psyche dabei gewiss angekratzt worden ist. Aber wäre unter anderen Umständen wirklich alles anders verlaufen? Der Schotte macht sich darüber schon lange keine Gedanken mehr.#w1#
"Ich verschwende keine Zeit damit, über Dinge nachzudenken, die ich in der Vergangenheit getan habe", erklärte er im Interview mit 'Autosport'. "Ich kann sowieso nichts mehr tun als daraus zu lernen." Auch der sportliche Abstieg von den "Silberpfeilen" zu Red Bull Racing lässt ihn nicht verbittern, sondern er versucht, das Beste daraus zu machen und aus der Herausforderung eine Chance werden zu lassen - Reife eines Routiniers oder Gleichgültigkeit?
Der Blick zurück auf die McLaren-Mercedes-Jahre ist jedenfalls einer ohne Wehmut: "Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich in einem Sport antreten darf, in dem ich schon immer antreten wollte. Außerdem - und darüber habe ich nicht oft gesprochen - verdiene ich meinen Lebensunterhalt mit der Sache, die ich am liebsten mache, und das bedeutet, dass auf meiner Wunschliste alle Punkte abgehakt sind. Daher schaue ich nur zurück auf meinen Anteil an den Erfolgen von McLaren, Ilmor und Mercedes-Benz zu jener Zeit, schließlich ist es kein Zufall, dass ich neun Jahre beim Team war", erklärte er.
"Ein ganzer Haufen Leute wird immer wieder eine andere Meinung haben und diese sagen, aber das ist nur Material zum Füllen der Seiten. Es bedeutet nichts, wirklich gar nichts. Was etwas bedeutet, ist, wie man sich fühlt", so der 33-Jährige. "Ich tue das alles für mich, ich genieße es - das ist alles. Mich stört es nicht, wenn mich alle ignorieren, solange ich mich auf meinen Job konzentrieren und das herausholen kann, was ich drauf habe."

