• 13.06.2025 22:44

  • von Jake Boxall-Legge, Co-Autor: Kevin Hermann

Technik-Offensive in Montreal: Fünf Teams bringen Upgrades

McLaren sorgt mit einem neuen Frontflügel beim Großen Preis von Kanada für Aufsehen - Deutliche Performancegewinne und mehr Flexibilität im Set-up?

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat eine neue Version seines Frontflügels für den Großen Preis von Kanada vorgestellt. Insgesamt haben fünf Teams technische Änderungen für das Rennwochenende in Montreal angemeldet.

Titel-Bild zur News: Lando Norris

Flow-Vis am McLaren von Lando Norris im ersten Training von Kanada Zoom

Beim Großen Preis von Spanien waren alle zehn Teams gezwungen, ihre Frontflügel-Konstruktionen zu überarbeiten, um den verschärften Flexibilitätsvorgaben zu entsprechen: Eine maximale Abweichung von zehn Millimetern bei einer Belastung von 1000 Newton ist nun erlaubt - zuvor waren es noch 15 Millimeter.

McLaren hatte seinen weniger flexiblen Flügel zunächst in Imola getestet und dort nur geringe Performance-Unterschiede festgestellt, bevor er in Barcelona vollständig zum Einsatz kam. Für Kanada hat das Team nun eine weiterentwickelte Version vorgestellt, die das Einsatzspektrum des Flügels vergrößern soll.

Neue Aerodynamikdetails: "Mermaid Tails" und veränderter Heckflügel

In den offiziellen technischen Vorabinformationen der FIA heißt es, McLaren habe "eine überarbeitete Geometrie des Frontflügels mit dem Ziel einer verbesserten aerodynamischen Performance über ein breiteres Einsatzspektrum hinweg eingeführt - durch Neugestaltung der Hauptelemente sowie die Einführung sogenannter 'Mermaid Tails' an den Endplatten des Frontflügels".

Darüber hinaus wurde ein überarbeiteter Heckflügel im mittleren Abtriebsbereich eingeführt, der "eine effizientere Abdeckung eines größeren Luftwiderstandsbereichs ermöglichen soll - geeignet für verschiedene Streckentypen".

McLaren hat in den vergangenen beiden Saisons intensiv mit unterschiedlichen Heckflügelkonzepten experimentiert, um ein möglichst breites Design-Repertoire zur optimalen Fahrzeugbalance zu entwickeln. Auch die Geometrie der vorderen Radaufhängung wurde angepasst - inklusive neuer Verkleidungen, die den Positionsänderungen der Aufhängungselemente Rechnung tragen.

Mercedes mit Unterboden-Update und größerer Bremskühlung

Von den großen vier Teams hat nur noch Mercedes technische Änderungen für Montreal angemeldet. Dazu zählen vergrößerte Ein- und Auslässe der vorderen Bremskühlung, um den hohen Anforderungen auf dem Circuit Gilles Villeneuve gerecht zu werden, wo die Bremsen durch mehrere harte Verzögerungszonen stark beansprucht werden.

Zudem wurden Modifikationen am Unterboden vorgenommen - mit einem flacher gewölbten Kantenflügel und überarbeiteten Leitblechen, die laut Team "den Massenstrom unter dem vorderen Unterboden und die vom Fence-System erzeugte Wirbelstärke erhöhen, wodurch der Abtrieb am Unterboden steigt".

Bremsbelastung erwartet: Anpassungen bei Aston Martin und Alpine

Aston Martin hat ebenfalls größere Bremsauslässe vorne angemeldet, da auch hier mit einer höheren Bremsbelastung gerechnet wird. Alpine hingegen bringt einen kürzeren oberen Frontflügelflap mit nach Kanada.

Diese könnte allerdings nicht über das gesamte Wochenende zum Einsatz kommen - je nachdem, wie das Team die Fahrzeugbalance abstimmt. Falls die Fahrer mit dem kürzeren Flügelflap genügend Grip an der Vorderachse erzielen, könnte sie aufgrund der vielen langen Geraden auf dem Kurs von Vorteil sein.

Racing Bulls: Flexible Frontflügel-Varianten und neue Winglets

Auch Racing Bulls hat eine alternative Frontflügel-Variante im Gepäck, um sich Optionen offen zu halten. Theoretisch können diese mit steilerem Anstellwinkel gefahren werden, um ein schärferes Einlenkverhalten zu erzielen - auf Kosten von weniger Luftwiderstand, allerdings auch mit reduziertem Abtrieb. Letztlich dürfte die Entscheidung über den Einsatz vom Fahrergefühl abhängen.

Zudem hat das italienische Team aerodynamische Änderungen an den Winglets im Bereich der hinteren Radträger vorgenommen: Eine neue Endplatte "verbessert die Qualität und Konsistenz des abgeströmten Wirbels, was wiederum den Abtrieb am Heck erhöht".

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