Teams lehnen vorgezogenes Einfrieren der Motoren ab

Die Technische Arbeitsgruppe lehnt ein Vorziehen der neuen Motorenregeln auf 2007 ab - Geschwindigkeiten sollen über Reifen reduziert werden

(Motorsport-Total.com) - Nachdem FIA-Präsident Max Mosley heute Morgen brieflich ankündigte, das von ihm gepushte Motorenreglement mit eingefrorener Entwicklung spätestens 2008 verbindlich einzuführen, wurde am Nachmittag in der Technischen Arbeitsgruppe darüber abgestimmt, ob die Homologierung aus wirtschaftlichen Gründen auf 2007 vorgezogen werden sollte.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Kommission

Die Formel-1-Teams wollen die Autos über die Reifen langsamer machen

Dazu wird es jedoch nicht kommen, denn die Technische Arbeitsgruppe, die vom Technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting, geleitet wird und der Vertreter aller elf Teams angehören, lehnte einen entsprechenden Vorschlag vor einigen Stunden ab. Die nötige 80-Prozent-Mehrheit wurde nicht erreicht, weil nur Renault, Ferrari, Red Bull Racing, MF1 Racing und die Scuderia Toro Rosso nach Mosleys Vorstellungen abstimmten und somit für ein 5:6-Votum sorgten.#w1#

Auch vorgeschlagene Änderungen im aerodynamischen Reglement wurden zurückgewiesen. Stattdessen soll die Formel 1 aus Sicherheitsgründen über die Reifen eingebremst werden, was sich insofern anbietet, als es mit Bridgestone ab 2007 sowieso nur noch einen Einheitslieferanten geben wird. Darüber hinaus sollen nach den Diskussionen um Super Aguris Infrarotreifenwärmer nun auch die konventionellen Heizdecken endgültig verboten werden.

Dass das Einfrieren der Motoren nicht schon auf 2007 vorgezogen wird, ist einerseits schwer nachvollziehbar, weil so beträchtliche Mehrausgaben für die Entwicklung entstehen, andererseits verschaffen sich die Hersteller so aber mehr Zeit, um vielleicht doch noch das von ihnen vorgeschlagene Indianapolis-Abkommen durchzuboxen. Aufgrund von Mosleys Sturheit in der Angelegenheit ist nicht einmal ein Gang vor Gericht auszuschließen...