• 21.10.2003 10:43

  • von Marcus Kollmann

Team-Manager: Jordan stand kurz vor dem Aus

Ian Phillips erklärt wie schwierig die Situation des Teams bis vor kurzem war - amerikanisches Konsortium will Restanteile übernehmen

(Motorsport-Total.com) - Am Ende einer Formel-1-Saison sind es für gewöhnlich immer die kleinen Teams, die auf Grund noch nicht feststehender Fahrerpaarungen, fehlender Sponsoren und Motorenverträge für jede Menge Spekulationen sorgen.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Stand kurz davor die Formel 1 zu verlassen zu müssen: Eddie Jordan

Im Fall des Jordan-Rennstalls dürfte auch in diesem Winter noch die eine oder andere Vermutung die Runde machen, denn wer in der Saison 2004 für Eddie Jordan starten wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Ebenso wenig steht derzeit anscheinend fest, welcher Motor den EJ14 antreiben wird.

Während hinter diesen beiden Punkten noch jede Menge Fragezeichen stehen, ist zumindest aber die mittelfristige Existenz der Gelben in der Formel 1 gesichert. Nachdem Merrion Capital 49,9 Prozent der Anteile am Team für kolportierte 30 Millionen US-Dollar übernahm, wird Jordan nun zumindest ausreichend finanzielle Mittel haben, um sich auf eine neue Saison vorbereiten zu können in der es hoffentlich besser als in diesem Jahr läuft.

Wie kurz Eddie Jordan jedoch davor stand seinen Angestellten mitteilen zu müssen, dass die Lichter in der Fabrik nahe Silverstone für immer ausgehen, erklärte nun Ian Phillips. Der Team-Manager bestätigte gegenüber dem 'GP'-Magazin, dass man ohne die Investitionen von Merrion Capital "am Montag nach Suzuka zusperren hätte müssen."

Angesichts dieser kritischen Situation soll auch ein amerikanisches Konsortium die gegenwärtig gute Chance für einen Einstieg in die Königsklasse erkannt haben und sich darum bemühen die restlichen, noch im Besitz von Eddie Jordan befindlichen Anteile am Rennstall aufzukaufen.

Gespräche sollen bereits hinter den Kulissen im Gange sein. Verhandlungsführer ist dabei kein geringerer als Roger Penske, dem im Fall der erfolgreichen Teamübernahme die Rolle des Technischen Direktors zugeschrieben wird.

Momentan, so berichten gut informierte Quellen, werde die genaue finanzielle Situation des Rennstalls durchleuchtet und heftig um den Kaufpreis gefeilscht. Sollte sich Eddie Jordan mit den Interessenten handelseinig werden und zu diesem Schritt entscheiden, könnte der Rennstall angesichts der amerikanischen Beteiligungen dann nach für nach in ein reines US-Team verwandelt werden.

Aus kommerzieller Sicht wäre das für die Königsklasse sicher ein Zugewinn, denn nach wie vor kämpft man in den Vereinigten Staaten noch immer darum eine größere Akzeptanz zu erreichen.