• 20.10.2003 09:54

  • von Marco Helgert

Jordan: Die Hersteller sollten uns Motoren geben

Eddie Jordan ist unzufrieden mit den Automobilherstellern - sie sollten die kleinen Privatteams mit Motoren ausstatten

(Motorsport-Total.com) - Da können Eddie Jordan und Paul Stoddart so oft reden, wie sie wollen ? allein die Angesprochenen hören nicht hin, oder wollen dies nicht. Jahr für Jahr wird es für ein Privatteam in der Formel 1 schwieriger, an konkurrenzfähige Motoren zu kommen, die gleichzeitig auch erschwinglich sind. Lange vorbei sind die Zeiten, in denen Ford, Judd und Ilmor um den lukrativen Markt der Kundenmotoren buhlten.

Titel-Bild zur News: Jordan-Ford

"Jordan, powered by Ford" - viel mehr Möglichkeiten bleiben auch nicht

Heute versorgen nur Ford (Jordan und Minardi) und Ferrari (Sauber) die Kundenteams mit Aggregaten. Für Eddie Jordan liegt diese Miesere auch darin begründet, dass die Automobilhersteller nur an den eigenen Zielen interessiert sind: "Sie kamen in diesen Sport, um mehr Straßenautos zu verkaufen, nicht um technische Dinge weiterzugeben oder so etwas ? das ist alles Nonsens", so Jordan in der 'F1 Racing'.

"Für sie ist die Formel 1 ein großes Marketing-Tool, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und bessere Umsätze zu erreichen", so der Ire weiter, der überzeugt ist, dass auch die Hersteller die Privatteams brauchen. Sollten die Marketing-Ziele erreicht sein, und der Hersteller sich zurückziehen, dann müsse jemand dafür sorgen, dass der Sport weitergeht.

"Wenn sie dann zurückkommen, dann werden sie uns dankbar sein, dass wir das Starterfeld aufrecht erhalten haben", so Jordan. "Dafür sollten sie uns mit Motoren ausstatten." Außerdem könnten bei den kleinen Privatteams einige Ingenieure und Fahrer erste Erfahrungen in der Formel 1 sammeln. Die Hersteller würden im Gegenzug auch davon profitieren.