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Symonds: Von neuen und gebrauchten Reifen
Für Renaults Chefingenieur Pat Symonds werden in Hockenheim die stark belasteten Hinterreifen im Rennen den Ausschlag geben
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Am Freitag habt ihr nur die Plätze acht und 14 belegt, aber im Qualifying konntet ihr die dritte Startreihe okkupieren. Bist du zufrieden mit diesem Umschwung?"
Pat Symonds: "Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Umschwung war, auch wenn der Freitag vermuten ließ, dass die Dinge bei uns nicht so gut stehen würden. Aber auf diesem Kurs muss man sehr diszipliniert sein. Am Freitag haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, anstatt dem Publikum etwas vorzuspielen."

© xpb.cc
Pat Symonds: Renault hat die nötigen Hausaufgaben gemacht
Frage: "Warum muss man so diszipliniert sein?"
Symonds: "Hockenheim ist ein Kurs, der die Hinterreifen unheimlich belastet. Vor zwei Jahren hatten wir hier fürchterliche Probleme mit den Reifen, genau wie andere Teams auch, und selbst 2003 hatten wir das Gefühl, die Reifen nicht gut genug behandelt zu haben. Mit diesem Wissen haben wir uns bei den jüngsten Tests in Jerez darauf konzentriert, die Blasenentwicklung auf den Hinterreifen einzudämmen. Um zu testen, ob unsere Experimente richtig waren, mussten wir am Freitag diszipliniert sein. Wir fuhren mit viel Benzin Longruns."#w1#
Frage: "Wie zufrieden warst du mit der Leistung im Qualifying?"
Symonds: "Wir haben am Samstagmorgen am Finetuning der Balance gearbeitet, beide Fahrer waren mit den im Qualifying erreichten Zeiten zufrieden. Fernando und Jarno drehten fehlerfreie Runden, so wie es über eine Runde eben möglich ist. Dass beide Fahrer in der dritten Startreihe stehen, passt gut zu unserer Strategie."
Frage: "Wie wird sich das Rennen denn strategisch entwickeln?"
Symonds: "Im letzten Jahr haben wir einen Mix aus Zwei- und Drei-Stopp-Strategien gesehen, aber von den Zeiten her sollten alle, bis auf Barrichello, einen frühen ersten Stopp einlegen, was ein Zeichen für eine Drei-Stopp-Strategie sein könnte. Einige Autos scheinen nur zwei Stopps machen zu wollen, diese können im Rennen eine wichtige Rolle spielen. Teams, die zu einem frühen Stopp kommen, müssen eine Lücke zwischen sich und dem besten Zwei-Stopp-Auto auffahren. Das wird wohl Barrichello sein. Ansonsten könnte ihre Strategie durcheinander kommen."
Frage: "Wann wird denn der Reigen der Boxenstopps beginnen?"
Symonds: "Ich denke, dass die ersten Stopps so ab der achten Runde beginnen werden, sie werden dann vor der 30. und 50. wieder halten. Die, die zwei Stopps einlegen, werden ihren ersten Besuch um die 16. Runde herum absolvieren, den zweiten so um Runde 40. Der kritische Punkte für die Zwei-Stopper wird wohl die 13. oder 14. Runde sein."
Frage: "Einige Teams verwendeten auch in der Qualifikation angefahrene Reifen, warum?"
Symonds: "Wie ich schon erklärte, muss man sich die Hinterreifen hier einteilen, und viele Teams nutzten angefahrene Reifen. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Hitze härtet den Reifen ein wenig aus. Wichtiger ist aber, dass die Temperatur auch von der Dicke der Lauffläche abhängig ist. Wenn man angefahrene Hinterreifen verwendet, dann sinkt die Reifentemperatur leicht, und das verringert auch die Gefahr des Blasenwurfes."
Frage: "Könnte das auch einen Einfluss auf das Rennen haben?"
Symonds: "Es könnte das Endergebnis schon beeinflussen, weil die Teams die Reifen unterschiedlich nutzen können. Die Teams haben neue und angefahrene Reifen zu ihrer Verfügung. Neue Reifen haben den Vorteil, dass man mit ihnen auf der ersten Runde einen Vorteil hat, aber diesen Vorteil muss man mit der erhöhten Gefahr der Blasenbildung gegenrechnen, was die Leistung zum Einbrechen bringen könnte. Die Teams müssen also entscheiden, wann es das Risiko wert ist, neue Reifen zu verwenden, um sich einen strategischen Vorteil zu verschaffen."

