Symonds sieht sich nicht als Schuldigen

Die beiden Anwälte von Pat Symonds und Flavio Briatore hoffen, die Strafen gegen ihre Mandanten aufweichen zu können

(Motorsport-Total.com) - Vor einem französischen Gericht wurde diese Woche der Fall von Flavio Briatore und Pat Symonds angehört, die gegen ihre durch den Automobil-Weltverband FIA verhängten Strafen (lebenslang beziehungsweise fünf Jahre) vorgehen. Beide finden, dass das Strafmaß nicht ihrer Beteiligung an der "Crashgate"-Affäre entspricht.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds und Flavio Briatore

Pat Symonds und Flavio Briatore hoffen, dass die FIA-Strafen revidiert werden

Symonds-Anwalt Dominique Dumas erklärte im Laufe der Anhörung, man solle die Beteiligung seines Mandanten an der Manipulation des Rennens in Singapur 2008 nicht als sicher hinnehmen - angesichts des Geständnisses des ehemaligen Renault-Chefingenieurs eine verwunderliche Argumentation. Dumas schärft nach: "Er bereut nur, dass er nicht alle Maßnahmen ergriffen hat, als Piquet ankündigte, dass er in eine Mauer crashen würde."#w1#

Bekanntlich hatte Nelson Piquet jun. stets behauptet, er sei von Symonds im Beisein von Briatore gebeten worden, den Unfall zu verursachen, um eine Safety-Car-Phase zu provozieren und seinem Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg in Singapur 2008 zu verhelfen. Symonds wiederum beteuert, Piquet sei mit dieser Idee auf ihn zugegangen.

Briatore-Anwalt Philippe Ouakrat findet indes, dass sein Mandant bereits genug gestraft ist: "Als er entschieden hat, Renault zu verlassen, akzeptierte er seine moralische Verantwortung für den Fehler, aber er möchte nicht für etwas bestraft werden, für das er nicht verantwortlich ist." Im Gegensatz zu Symonds hat Briatore seine Schuld nie eingestanden.

Die FIA bleibt unabhängig von diesen Statements bei ihrer harten Linie: "So etwas Unethisches hat es in einem sportlichen Wettkampf davor noch nie gegeben. Die Leben vieler Menschen standen auf dem Spiel", so FIA-Anwalt Jean-François Prat.