• 23.01.2009 09:21

  • von Roman Wittemeier

Sutil: "Manchmal hat man einfach Pech"

Adrian Sutil möchte 2009 deutlich mehr Glücksmomente erleben als im Vorjahr: "Ich bin stärker als in der vergangenen Saison"

(Motorsport-Total.com) - Wenn man auf das vergangene Jahr von Adrian Sutil zurückschaut, dann kommt vielen Fans zunächst der beeindruckende Husarenritt von Monaco ins Gedächtnis. Der furiose Auftritt im unterlegen Force India endete mit einem Drama, als ihn der damals noch amtierende Weltmeister Kimi Räikkönen abschoss und so alle Podestträume zerstörte. "Das Rennen war gut für meine Reputation", sagte Sutil im Teaminterview und erklärte, dass sich der Finne mehrfach bei ihm entschuldigt habe.

Titel-Bild zur News:

Adrian Sutil startet 2009 erneut an der Seite von Giancarlo Fisichella

"Monaco war natürlich mein Highlight. Das ist eine tolle Erinnerung, es gibt mir Motivation und macht mich glücklich. Ich habe immer noch ein Foto auf meinem Computer. Es zeigt den Zeitenmonitor, wo ich gerade als Vierter auftauche. Meine Zeile ist pink gefärbt, weil ich gerade die schnellste Runde gedreht hatte. Das schaue ich mir manchmal an und denke, dass es ein toller Tag war", beschrieb der Deutsche, der die Enttäuschung abgehakt hat.#w1#

Die Monaco-Motivation

Adrian Sutil

Tanz auf der Rasierklinge: Adrian Sutil im Regen von Monaco Zoom

"Es war unerwartet und es gab ein dramatisches Ende", schilderte Sutil, "daher war es eigentlich eine tolle Story für dieses Rennen. Auch meiner Reputation hat das sicherlich nicht geschadet. Die Leute erinnern sich bestimmt daran. Wenn ich in diesem Jahr wieder nach Monaco komme, gibt es bestimmt viele PR-Termine und es werden mir bestimmt viele Fragen gestellt." Sutil gilt als Monaco-Fachmann, denn schon im Vorjahr hatte er mit einer Bestzeit im Freien Training aufhorchen lassen.

Mit großer Entschlossenheit hatte er seine Fähigkeiten auf Stadtkursen in die Monaco-Waagschale geworfen. "Monaco ist einfach anders. Wenn es nass ist, dann hast du auf anderen Strecken Auslaufzonen, aber in Monaco nicht. Man muss dann schon etwas vorsichtig sein. Entweder gehst du dann auf Risiko, oder du fährst sehr ängstlich. Aber wenn du mit Risiko eine gute Runde hinbekommst, dann bist du ganz vorne. Das macht wirklich viel aus."

Er wolle 2009 sein Pech der ersten Rennrunde abstreifen, fügte Sutil hinzu. Der Gräfelfinger war mehrfach in Kollisionen nach dem Start involviert. "Manchmal hat man einfach Pech. Das Team hat mir dann gesagt, ich soll irgendwie die erste Runde überstehen. Mein Rennspeed war immer gut, also gab es auch kein Problem." Auch wenn Sutil mal das Ziel erreichte, waren Punkteplatzierungen meist weit entfernt. Nur in Monaco und in Fuji hätte man bei schwierigen Bedingungen realistische Chancen gehabt.

McLaren-Mercedes-Deal als Hoffnung

"Vielleicht können wir wirklich in die Top-10 vorstoßen." Adrian Sutil

In diesem Jahr soll durch die neue Kooperation mit McLaren-Mercedes alles besser werden. "Das wird ein großer Schritt", versprach Sutil. "Vielleicht können wir wirklich in die Top-10 vorstoßen und auch mal Rennen in den Punkten beenden. Ich bin da zuversichtlich", sagte der Force-India-Pilot. Die Chancen scheinen tatsächlich gut zu sein, denn bislang macht der neue McLaren-Mercedes MP4-24 einen guten Eindruck. Force India wird viele Bauteile dieses Autos übernehmen.

Er freue sich über KERS, Slicks und verstellbaren Frontflügel genauso wie über die Tatsache, dass Giancarlo Fisichella weiterhin sein Teamkollege bleibe. "Genauso sollte es sein", beschrieb Sutil sein Duell auf Augenhöhe mit dem erfahrenen Kollegen. "Wenn ich eine halbe Sekunde Vorsprung hätte, dann würde ich ihn auch packen, ohne das Setup vernünftig zu machen. Aber so sind wir beide gezwungen, immer das Beste aus dem Wagen herauszuholen. Man braucht jemanden, der einen antreibt."