• 08.05.2008 17:57

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Sutil hofft auf die nächste Chance

Nach der Kritik der vergangenen Wochen will Adrian Sutil in Istanbul zurückschlagen - Fehler von Barcelona ist abgehakt

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil musste sich in den vergangenen Wochen einiges an Kritik anhören, schließlich hat er 2008 erst einmal die Zielflagge gesehen. Damit ist er momentan Vorletzter in der Fahrer-WM - nur Sebastian Vettel mit einer Ausfallsrate von 100 Prozent liegt noch hinter dem deutschen Force-India-Piloten.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil lässt sich von der aktuellen Kritik nicht unterkriegen

Besonders unglücklich sah sein Fehler in Kurve vier in Barcelona aus, als er zu optimistisch nach innen stach, David Coulthard rammte und Vettel aus dem Rennen beförderte. Aber Sutil empfand die teils recht heftige Kritik seitens Vettel als unangemessen: "Es war mein Fehler", gab er heute zu, fügte jedoch an: "So etwas passiert halt. Man muss es abhaken, weil man es nicht ändern kann. Man muss daraus lernen und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen."#w1#

Keine Änderung der Strategie

"Wenn es klappt, bist du der Hero, aber wenn es nicht klappt, bist du zero." Adrian Sutil

Generell hat er nicht vor, sich am Start oder auch im Rennverlauf zurückhaltender zu verhalten als bisher: "In Malaysia hatte ich einen Superstart, da war ich nach der ersten Runde schon 14.", gab der 25-Jährige zu Protokoll. "Wenn es klappt, bist du der Hero, aber wenn es nicht klappt, bist du zero. Wenn man es riskiert und es nicht klappt, muss man damit rechnen, dass man durch den Schlamm gezogen wird."

So sehr Sutil zuletzt von außen kritisiert wurde, so scheint er die Unterstützung seines Teams hinter sich zu haben - man denke nur an die lobenden Kommentare von Vijay Mallya oder Colin Kolles: "Das zeigt, dass das Team zu mir hält. So muss es auch sein. Jeder hat mal einen Durchhänger, aber dann muss man umso mehr zusammenhalten. Insofern bin ich sehr motiviert und zuversichtlich für dieses Rennen", meinte der Wahlschweizer.

Abstand zu Fisichella schrumpft

"Zum Glück gibt es immer eine nächste Chance." Adrian Sutil

Von der Pace her war er zuletzt auch schon deutlich näher an seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella dran, unglückliche Umstände wie ein Bremsdefekt im Qualifying und eben die Kollision im Rennen machten ihm aber einen Strich durch die Rechnung. Sutil: "Ich fühle mich sehr wohl im Auto und fand es sehr schade, dass ich das in Barcelona nicht zeigen konnte. Das hat mich sehr geärgert. Aber zum Glück gibt es immer eine nächste Chance."

Im Vergleich zu Fisichella sieht er kein großes Defizit mehr: "Es ist schon sehr knapp - da kann man gar nicht mehr sagen, wo er noch besser ist", meinte Sutil. "Allgemein ist er halt von der Erfahrung weiter als ich. Davon kann ich profitieren. Das wird das ganze Jahr noch weitergehen. Wenn ich ihn Frage, hat er immer eine Antwort bereit. Er ist ein sehr fairer Teamkollege. Wir kommen gut miteinander klar."