Sutil: "Bahrain war mental sehr wichtig für mich"

Warum Adrian Sutil trotz der vergangenen Pleiten zuversichtlich sein darf, wieso ihm Robert Fernley den Titel zutrauen würde und was er jetzt besser macht als früher

(Motorsport-Total.com) - In Melbourne sah es so aus, als würde Adrian Sutil dieses Jahr Nico Hülkenbergs Rolle perfekt ausfüllen und den Teamkollegen Paul di Resta weiter demütigen. Doch der Schotte befand sich danach im Aufwind, fuhr in Bahrain als Vierter beinahe auf das Podest. Muss sich Comeback-Star Sutil Sorgen machen? In der WM liegt di Resta mit 20 WM-Punkten auf dem starken achten Rang, Sutil ist mit nur sechs Zählern nur Zwölfter. In Bahrain musste er sich mit dem enttäuschenden 13. Platz begnügen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Adrian Sutil

Adrian Sutil schleppte sich in Bahrain mit kaputtem Reifen an die Box Zoom

Doch ein genauerer Blick beweist, dass der Bayer nach dem ersten Saisonrennen nichts von seinem Speed verloren hat. Beim Wüstenrennen wollte er bereits aufgeben, weil bei einer Kollision mit Felipe Massa ein Reifen zerstört wurde, doch das Team schickte ihn noch einmal auf die Strecke. "Zum Glück", wie er gegenüber 'Auto Bild motorsport' (jetzt abonnieren!) frohlockt. "Denn das Ergebnis war mental sehr wichtig für mich."

Warum Force India so stark ist

Die Rundenzeiten beweisen, wie schnell der Force-India-Pilot wirklich war. In der Endphase holte er elf Sekunden auf Leader Vettel auf, seine persönliche Bestzeit reichte für Platz zwei - nur eine Zehntelsekunde hinter Vettel, aber mehr als eine Sekunde vor seinem Teamkollegen.

Force India hat es geschafft, seinen Piloten dieses Jahr ein hervorragendes Auto hinzustellen. Der Schlüssel dazu war, dass man sich bei den Wintertests voll auf die Longruns konzentriert hat - mit einem Auto, das dem Vorgänger sehr ähnelt. Im Gegensatz zu McLaren oder Sauber baute man daher auf einer bekannten Basis auf und wurde von den suboptimalen Pirelli-Windkanal-Reifen nicht in die Irre geführt.

Sutil als Optimalbesetzung

Und die Verpflichtung Sutils passte in diese Philosophie: Er kennt aus seiner früheren Karriere das Team und die Technik. "Das Schöne an Adrian ist, dass er keinerlei Eingewöhnungsprobleme hatte", bestätigt der stellvertretende Teamchef Bob Fernley gegenüber 'Auto Bild motorsport'. "Er kennt das Team gut, das Team ihn. Wir haben keine Zeit verloren, indem wir jemand Neues anlernen mussten. Das wiederum macht uns so stark." Er ist überzeugt: "Jungs wie Adrian, Paul di Resta oder auch Nico Hülkenberg sind Erste-Klasse-Fahrer. Im richtigen Auto gewinnen sie Rennen und werden Weltmeister."

Sutil ist sicher, dass er im Vergleich zu 2011 Fortschritte gemacht hat, obwohl er ein Jahr pausieren musste. Er sei jetzt entspannter, überfahre das Auto nicht, meint er. "Ich wusste nicht, wie ich mich noch weiter verbessern soll", blickt er an das Ende seiner ersten Force-India-Ära zurück. "Jetzt beginne ich von Neuem auf jenem hohen Level, habe aber noch Luft nach oben."