• 07.05.2013 14:33

  • von Roman Wittemeier

Force India: Sutil erwartet das Glück

Im Lager von Force India herrscht vor Barcelona große Zuversicht: Guter Lauf aus den ersten vier Saisonrennen soll fortgesetzt werden

(Motorsport-Total.com) - Force India ist in den ersten vier Rennen der Saison 2013 die große Überraschung gewesen. Die Inder, die kurz vor dem Auftakt in Australien Adrian Sutil zurück ins Team geholt hatten, präsentierten sich konstant stark. Vor allem Paul di Resta sammelte eifrig Punkte. Der Schotte verpasste das Podest beim vergangenen Lauf in Bahrain als Vierter denkbar knapp. Die große Frage lautet: Kann Force India die Position halten, wenn McLaren und Co. zum Europaauftakt in Barcelona technisch nachlegen?

Titel-Bild zur News: Paul di Resta, Lewis Hamilton

In Bahrain "bester Mercedes": Force India war zuletzt bestens in Form Zoom

"Vor dem Start der Europasaison gab es die Gelegenheit, einmal durchzuatmen und zu schauen, wo wir stehen. Es sieht gut für uns aus", fasst Teamboss Vijay Mallya zufrieden zusammen. "Wir haben den besten Saisonstart unserer Teamgeschichte hingelegt. Wir haben zu diesem Zeitpunkt neun Punkte mehr als im Vorjahr und waren bisher vorne im Kampf der Großen mit dabei." Force India profitierte von solidem Speed in den Qualifyings und großer Konstanz in den Rennen.

"Wir ruhen uns nicht auf den Lorbeeren aus. Alle arbeiten hart, um weiterhin gute Resultate gewährleisten zu können. Wir wollen auch weiterhin um Punkte und Podestplätze kämpfen", verspricht Mallya. "Die Leistungen von Paul zeigen, wie gut er sich als Fahrer entwickelt hat. Er bringt Woche für Woche seine Leistung und wird nun für seine gute Arbeit belohnt. Er hatte Ende 2012 eine schwierige Phase, aber das hat er gut weggesteckt. Er ist wieder in Topform. Paul reißt im Team alle mit. Genau so etwas brauchen wir."

"Adrian hat seinen Speed gezeigt, hatte aber oft nicht viel Glück. Die beiden vergangenen Rennen waren frustrierend, weil er immer Opfer von Fahrfehlern anderer Piloten wurde. Ohne diese Zwischenfälle hätte er in China und Bahrain sicherlich viele Punkte geholt", lobt der Chef den deutschen Piloten. "Sein Renntempo in Bahrain war bemerkenswert. Er gehörte zu den Schnellsten auf der Strecke. Nachdem wir zuletzt das Podest nur knapp verpasst haben, gehen wir voller Zuversicht an das Rennen in Spanien. Wir hoffen, dass wir auch am kommenden Wochenende für unsere Bemühungen belohnt werden."

Di Resta hat das Podest im Visier

"Bisher muss man mit dem Erreichten wirklich zufrieden sein. Man kann nur allen gratulieren", sagt di Resta vor dem fünften Rennen der aktuellen Saison. "Wir haben im Winter genau analysiert, welches wirklich die wichtigsten Faktoren bezüglich der Gesamtperformance sind. Diese Arbeit hat sich ausgezahlt. Es ist wichtig, dass man früh in der Saison möglichst gut punktet. Dass wir vier Rennen lang schneller waren als McLaren, war natürlich eine tolle Sache. Wir wollen auf das Podest. In Bahrain waren wir nahe dran. Allzu lang kann es nicht mehr dauern."

"Unser Auto funktioniert gut, vor allem bei Hitze. Aber auch bei kühlen Werten in China waren wir schnell. Das ist ein gutes Zeichen". Fasst der Schotte zusammen. "Der Schlüssel ist, bei den jeweiligen Bedingungen das optimale Betriebsfenster zu treffen. Das macht den Unterschied aus. Wir müssen so weitermachen. Traditionell bringen viele Teams zu Europaauftakt große Updates an ihre Autos. Ich hoffe, dass wir weiterhin vorne dabei sein können."

"Aus Barcelona haben wir mehr Daten als von anderen Strecken. Nun wird es aber deutlich wärmer sein als beim Test. Ich denke, das wird großen Einfluss bezüglich der Reifen haben", will di Resta den Testergebnissen aus dem Winter nicht allzu viel Bedeutung beimessen. "In Barcelona sucht man immer nach der passenden Aerobalance, um mit den langen, schnellen Kurven zurechtzukommen - vor allem mit Kurve drei. Am Ende der Runde braucht es mehr mechanischen Grip in den Haarnadeln und Schikanen."

Sutil sucht das Glück

Teamkollege Adrian Sutil hat sich bei seiner Rückkehr in die Formel 1 bislang stark präsentiert, aber der Gräfelfinger war nicht gerade vom Glück verfolgt. "Der Saisonstart war gut, wenn man bedenkt, dass ich nur so wenige Tests absolviert hatte. Australien war ein starkes Rennen. Pech hatte ich in China und Bahrain, wo ich bestimmt viele Punkte hätte holen können. Unser Auto ist schnell und es ist noch früh in der Saison. Da kommt noch einiges. Ich bin sicher, dass wir die verpassten Punkte andernorts wieder gutmachen können", sagt er.

"Solche Dinge passieren immer in der Formel 1. Mal läuft es für dich, mal gegen dich. Das gleicht sich im Verlauf eines Jahres aus", gibt sich Sutil trotz des Pechs äußerst gelassen. Der Deutsche blickt nicht zurück, sondern nur nach vorn. "Ich will mich nicht zu sehr mit den negativen Dingen beschäftigen. Ich schaue nach vorn. Ich habe nichts falsch gemacht, aber ich lerne daraus und versuche, solche Dinge in Zukunft zu vermeiden."

Adrian Sutil

Viel Action, wenige Punkte: Adrian Sutil hatte oft Pech in den Rennen Zoom

"Es ist wichtig, dass ich nach drei schwierigen Rennen nun wieder Punkte hole. Ich muss mal ohne Zwischenfälle durchkommen. Wenn das klappt, dass ist das Tempo auf jeden Fall gut genug, um weit vorne mitfahren zu können", meint Sutil. "Ich muss meinen Job machen, Fehler vermeiden und dann ist vielleicht auch wieder das Glück auf meiner Seite. Das Auto ist schnell. In den kommenden Rennen sollten wir viele Punkte holen und nahe am Podest sein können."