Surer rechnet in Monaco wieder mit Ferrari

'F1Total.com'-Experte Marc Surer glaubt, dass der Ferrari vor allem auf schnellen Kursen zu langsam ist - Monaco guter Boden für Schumacher?

(Motorsport-Total.com) - Die Experten sind sich an und für sich einig: Michael Schumacher hat kaum noch Chancen auf den Gewinn der laufenden Weltmeisterschaft, doch dass er und sein Ferrari-Team noch einmal zurückschlagen und Rennen gewinnen werden, daran zweifelt eigentlich niemand. Schon am kommenden Wochenende in Monaco könnte es soweit sein.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher zählt zu den großen Favoriten auf den Sieg in Monaco

Ein Anhänger dieser Theorie ist 'F1Total.com'-Experte Marc Surer, der glaubt, dass Ferrari speziell in schnellen Kurven ein Problem hat, zumal der F2005 bei den Grands Prix in Bahrain und San Marino, wo eher die Bremsen entscheidend sind, tadellos gelaufen ist. In Malaysia und Spanien hingegen, also auf Strecken mit vielen High-Speed-Passagen, die die Aerodynamik beanspruchen, sahen Schumacher und Barrichello gegen die Konkurrenz kein Land.#w1#

Ferrari: Schwäche in schnellen Kurven?

"Man muss sich fragen, ob der Ferrari auf Strecken mit schnellen Kurven vielleicht nicht ganz so gut ist. Malaysia ist ein ähnlicher Kurs wie Barcelona. Dort sind sie zwar mit dem alten Auto gefahren, aber sie waren auch dort langsam. In Bahrain und Imola, wo mehr enge Kurven sind, waren sie zumindest vom Speed her dabei. Die Frage ist natürlich, ob das mehr am Auto oder an den Reifen liegt", analysiert Surer. "Wenn diese Theorie stimmt, müsste das Auto in Monaco eigentlich gut funktionieren."

Das Auto sei "schnell genug, um Rennen zu gewinnen", so der Schweizer weiter, allerdings sei das Reifenproblem mehr als offensichtlich. Dennoch sieht er selbst an Schumachers Auftritt in Barcelona, der mit zwei Reifenschäden endete, etwas Gutes: "Er war wieder sauschnell, bevor er zum Tankstopp kam. In dem Moment, als das Auto auf einem bestimmten Gewicht war, fuhr er auch die schnellste Runde. Das Ding geht schon. Sie bekommen es einfach nicht auf die Reihe", meint Surer.

"Michelin macht einen Superjob. Das sieht man an den Rundenzeiten. Die Autos sind aerodynamisch langsamer geworden, aber inzwischen ist Michelin soweit, dass sie ohne Reifenwechsel praktisch den Speed vom letzten Jahr wieder gehen können", sagt Surer, der die jüngste Ferrari-Kritik an Bridgestone nicht überbewerten will: "Die Fetzen können eigentlich gar nicht fliegen, denn Ferrari und Bridgestone sind voneinander abhängig. Es ist aber offensichtlich, wo das Problem liegt."

Surer glaubt nicht an Trennung zwischen Ferrari/Bridgestone

Dass sich Ferrari während der Saison von Bridgestone in Richtung Michelin verabschiedet, kann sich der ehemalige Formel-1-Pilot zwar "theoretisch" vorstellen, in der Praxis sei es aber so, "dass Bridgestone Ferrari Geld bezahlt, damit die mit ihren Reifen fahren. Ob man dann so etwas machen würde, weiß ich nicht. In Imola hatten sie ja einen Superreifen. Vielleicht auch für Monaco." Eine Trennung während der Saison sei daher kaum vorstellbar.

Und was bedeutet das nun für die Weltmeisterschaft, Marc? "Wenn es jemand aufholen kann, dann nur Michael Schumacher", so der 53-Jährige über den 34-Punkte-Rückstand des siebenfachen Weltmeisters. "Ich würde ihn noch nicht abschreiben, aber die Chancen schwinden - das muss man ganz klar sehen." WM-Favorit ist aus Sicht von Surer angesichts der Punktesituation Fernando Alonso, das derzeit stärkste Paket hat seiner Meinung nach McLaren-Mercedes.