• 17.05.2005 10:43

Sauber: Monaco soll wieder Punkte bringen

Nach dem enttäuschenden Rennen in Barcelona hoffen Felipe Massa und Jacques Villeneuve in Monte Carlo wieder auf Zähler

(Motorsport-Total.com) - Nach den Testfahrten auf dem 'Circuit Paul Ricard' in Le Castellet in der vergangenen Woche ist das Team Sauber-Petronas nun auf den sechsten Lauf der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft, den prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco in Monte Carlo, vorbereitet. Im vergangenen Jahr fuhr Felipe Massa auf Rang fünf und sicherte dem Team damit vier Zähler. Auch 2005 heißt die Devise: Durchkommen und damit Punkte sammeln.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa möchte den Punkterang des Vorjahres gern wiederholen

"Monaco kann ziemlich knifflig sein. Bislang fuhr ich dort noch kein Auto, das angenehm abgestimmt war, auch wenn ich letztes Jahr Fünfter wurde. Doch das habe ich eher dem Fakt zu verdanken, dass ich ins Ziel kam", erklärte Massa. "Das ist einer dieser Kurse, auf denen man oft Punkte holen kann, nur weil man es schafft, ins Ziel zu kommen - auch wenn man nicht sehr schnell war. Unfälle passieren hier sehr rasch. 2002 hatte ich nach einem Bremsproblem in der 'Ste. Devote' einen ziemlich starken Crash."#w1#

"Um schnell zu sein, muss man jede Runde ganz nah an den Leitplanken entlang fahren. Man fährt also immer am Limit. Hier zu überholen ist sogar noch schwieriger als in Imola. Der Tunnel ist nicht gerade genug, um ein Überholmanöver einzuleiten, und eigentlich kann man nur an einem Fahrer vorbeiziehen, wenn er einen Fehler macht", erklärte der Brasilianer. "Aber Monaco hebt definitiv den Adrenalinspiegel, auch wenn man sich nach ein paar Runden daran gewöhnt hat. Die Schwierigkeit liegt darin, die Grenzen auszuloten, ohne sie zu überschreiten, denn das würde das Aus bedeuten. So einfach ist das. Einmal hatte ich mich in der Schikane und ausgangs des Swimmingpool-Abschnitts gedreht, ohne irgendwo anzustoßen, doch das war reinstes Glück!"

Villeneuve: "Freue mich schon seit Wochen"

Auch Jacques Villeneuve freut sich auf das Rennen an der Côte d'Azur: "Ich freue mich schon seit Wochen auf das Rennen in Monaco! Es ist eine tolle Strecke und genau die Art von Herausforderung, die ich mag. In Imola war unser Auto sehr gut, und obwohl Spanien für uns enttäuschend war, so waren meine Reifen in Barcelona während des gesamten Rennens großartig. Wir werden in Monaco mit einer weicheren Mischung fahren können, also freue ich mich auf ein gutes Rennen."

"Monaco stellt sowohl für die Fahrer als auch für die Ingenieure eine große Herausforderung dar", erklärte Willy Rampf, der Technische Direktor des Teams. "Der Kurs verlangt maximalen Abtrieb und wir werden dafür ein überarbeitetes Aerodynamikpaket nach Monte Carlo bringen. Im Gegensatz zu anderen Strecken ist die Geschwindigkeit hier relativ gering. Deshalb ist hoher Abtrieb wichtiger als reine Effizienz. Die Traktion spielt ebenso eine entscheidende Rolle. Der C24 ist in diesem Punkt stark verbessert worden und wir arbeiten stetig daran, die Traktionskontrolle zu verfeinern. Jedoch muss man sicherstellen, dass der Motor nicht leidet."

Spezielle Vorbereitungen auf den Monaco-Grand-Prix

"Dieser Kurs ist ebenso eine starke Belastung für den Antrieb, denn aufgrund der zahlreichen Kurven und den damit verbundenen Brems- und Beschleunigungsvorgängen wird hier so viel geschaltet wie auf keiner anderen Strecke", erklärte er weiter. "Wir haben die Geometrie der Vorderradaufhängung überarbeitet, um so den speziellen Lenkeinschlag auf diesem Kurs zu ermöglichen. Außerdem konnten wir die Servolenkung weiter verbessern. Das Bremsmaterial muss ein hohes Maß an Gefühl und Konstanz bieten, um ein Blockieren der Räder zu vermeiden. Da es in Monaco keine lange Gerade zum Abkühlen gibt, muss gleichzeitig eine gute Performance der Bremsen gewährleistet sein."

"Der Reifenverschleiß könnte ein Thema werden, denn wir werden hier mit der weichsten Mischung des gesamten Jahres fahren", fuhr der Deutsche fort. "Hinzu kommt, dass der Kurs normalerweise von der Öffentlichkeit genutzt wird, weshalb er recht schmutzig ist und somit kaum Grip bietet. Im Großen und Ganzen ist es unser Ziel, gute Bodenhaftung und Traktion mit neutralem Handling zu kombinieren. Das Auto muss absolut präzise reagieren, denn die Auslaufzonen sind hier sehr begrenzt!"