Villeneuve übt nach "Sonntagsfahrt" Selbstkritik
Fast eine Sekunde verlor Jacques Villeneuve im gestrigen Qualifying auf seinen Teamkollegen, entsprechend unzufrieden war er damit
(Motorsport-Total.com) - Nach ersten ermutigenden Anzeichen in Bahrain und dem tadellosen Wochenende in Imola, wo er nachträglich auf Platz vier nach vorne gespült wurde, erhoffte sich Jacques Villeneuve auch in Barcelona ein erfolgreiches Wochenende. Sein Vorwärtsdrang wurde aber im gestrigen Qualifying, in dem Sauber-Petronas-Teamkollege Felipe Massa um 0,931 Sekunden schneller war als er, vorläufig gestoppt.

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Jacques Villeneuve konnte in Barcelona bisher nicht wirklich überzeugen
Villeneuve suchte anschließend nicht nach Entschuldigungen, sondern übte Selbstkritik: "Ich bin einfach langsam gefahren und nicht genug Risiken eingegangen", erklärte er Journalisten im Fahrerlager. "Es war eine Sonntagsfahrt bei Sonnenschein. Ich habe es einfach zu leicht genommen, schätze ich. Ich wollte sicherstellen, keine Fehler zu machen, aber dadurch habe ich anscheinend auf das Attackieren vergessen. Es war eine sehr schlechte Runde."#w1#
Der Kanadier, der bisher noch an jedem Rennwochenende langsamer war als der um zehn Jahre jüngere Massa, belegte im ersten Qualifying auf dem 'Circuit de Catalunya', auf dem er 1997 gewonnen hatte, nur den 14. Platz und war damit Letzter des konkurrenzfähigen Feldes ohne Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth. Eine Verbesserung nach vorne erscheint bei einem Rückstand von mehr als einer halben Sekunde auf Vitantonio Liuzzi vor ihm unwahrscheinlich.
Immerhin glaubt er aber, die Gründe für die Qualifying-Schwäche zu kennen: "Ich habe schon das ganze Jahr Problem damit, die Reifen richtig aufzuwärmen und sie für die erste Runde hinzubekommen - mehr als mein Teamkollege und offensichtlich auch mehr als andere Teams. Nach zwei oder drei Runden im Rennen ist die Pace gut, aber auf dieser Strecke mit dem neuen Asphalt scheint es besonders extrem zu sein", so der Sauber-Petronas-Pilot.
"Vor einem Monat hatten wir hier einen ganz schlechten Test. Von daher wussten wir überhaupt nicht, wie wir beginnen sollten. Wir waren ziemlich weit weg und hatten gleichzeitig einige Probleme zu beseitigen. Außerdem haben wir noch Untersteuern und am Limit ist das Auto schwer zu kontrollieren. Der Asphalt hier ist anders als auf jeder anderen Strecke, aber wir haben hier wahrscheinlich weniger als alle anderen Teams getestet. Wahrscheinlich hätten wir noch einen Tag mehr gebraucht", ergänzte Villeneuve.

