Surer glaubt nicht an einen Vorteil für Cosworth

(Motorsport-Total.com) - Wegen des Endes ihrer Partnerschaft mit BMW waren Frank Williams und Patrick Head gezwungen, sich kurzfristig einen neuen Motorenlieferanten zu suchen - und weil Toyota zu dem Zeitpunkt schon mit Jordan im Bett lag, blieb Cosworth als einzige Alternative. Der werksunabhängigen PS-Schmiede aus Großbritannien trauen zwar viele Insider wegen ihrer erfolgreichen V8-Vergangenheit eine Überraschung zu, doch 'F1Total.com'-Experte Marc Surer ist diesbezüglich skeptisch.

© Marc Surer

Marc Surer zweifelt daran, dass Cosworth einen der besten V8-Motoren bauen wird

"Ich wüsste nicht, warum Cosworth einen besseren V8 bauen sollte als Honda oder wer auch immer", vermutet der Ex-Formel-1-Pilot. "Wir haben da einen völlig neuen Bereich. Wenn Cosworth sagt, dass sie V8-Erfahrung haben, dann muss ich fragen: Wie hoch hat denn damals der V8 gedreht? Da waren wir irgendwo bei 17.000 Touren, aber jetzt fangen wir bei 20.000 an. Da bewegt sich alles in einer ganz anderen Region."#w1#

"Es kann kaum jemand sagen: 'Ich habe Erfahrung mit solchen Motoren.' Die hat nämlich keiner", sagt Surer. "Es geht wieder darum, wer die besten Ingenieure hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Cosworth einen besseren Motor bauen kann als die großen Werke." Nach den ersten Streckentests mit den neuen Triebwerken schätzt er Honda aktuell am stärksten ein, was die Leistungsfähigkeit der neuen 2,4-Liter-V8-Kraftpakete angeht.

Seitens Cosworth ist man da natürlich anderer Meinung: "Das bringt natürlich etwas", erklärte Entwicklungschef Alexander Hitzinger im Juni gegenüber 'F1Total.com' über den Erfahrungsvorsprung. "Ein V8 verhält sich anders als ein V10. Wir haben viel Erfahrung mit V8-Motoren, und das wirkt sich auch auf die Neukonstruktion aus." Man sei in Northampton in einer "sehr guten Position für ein konkurrenzfähiges V8-Design", zeigte sich der Deutsche damals überzeugt.