• 24.01.2004 14:03

  • von Marcus Kollmann

Suganuma: "Für mich ist das eine Enttäuschung"

Bridgestones Technischer Manager äußert sich zum Reifenpartnerwechsel von BAR-Honda und die Tests in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Schon im letzten Jahr, als Bridgestone und Michelin jeweils fünf Teams mit Reifen ausrüsteten, profitierte das französische Unternehmen davon, dass man mit BMW-Williams, McLaren-Mercedes und Renault drei Top-Teams belieferte die für die Weiterentwicklung der Gummiwalzen bei den meisten Testfahrten ein zusätzliches Auto abstellten.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Transporter

Bridgestone rüstet in dieser Saison nur noch vier von zehn Formel-1-Teams aus

Am Ende der Saison bestätigte sich schließlich auch der von vielen Fans und Experten im Laufe des Jahres gewonnene Eindruck, dass Michelin dadurch einen nicht von der Hand zu weisenden Vorteil genießt, auch in Form der von den Bridgestone- und Michelin-Teams geholten WM-Punkte.#w1#

"Wir wurden in der Meisterschaft nicht geschlagen"

Während es die Partner des japanischen Ausrüsters auf 216 Zähler brachten, wovon allein 158 auf Ferraris Konto gingen, betrug die Ausbeute für Michelin insgesamt 408 Punkte. Gegenüber 'sport1' vermittelte Bridgestones Technischer Manager nun aber den Eindruck, dass ihn diese große Differenz im Grunde nicht stört.

"Wir wurden in der Meisterschaft nicht geschlagen", sagte Hisao Suganuma mit dem Hinweis, dass man ja beide Titel verteidigen konnte und somit die Anzahl der Punkte eigentlich nicht weiter interessiert, denn letztlich dreht sich in der "Königsklasse des Motorsports" nun einmal alles um den Gewinn der Fahrer- und Konstrukteursmeisterschaft.

Verlust von BAR an Michelin schmerzt Bridgestone

Von größerer Bedeutung ist für den Japaner hingegen der Verlust von BAR-Honda an die Konkurrenz, denn dadurch könnte sich ein ernst zu nehmendes Problem entwickeln. "Wir haben eines unserer guten Teams verloren. Für mich ist das eine Enttäuschung. BAR zu verlieren, bedeutet Testkilometer zu verlieren, da sie einen ganz guten Beitrag für unsere Reifen-Entwicklung geleistet haben", ist man bei Bridgestone aus nachvollziehbaren Gründen nicht glücklich über den Entschluss des britischen Teams.

Ändern kann man daran aber nichts mehr, weshalb man nun mit der jetzigen Situation klarkommen und "unser Bestes" geben müsse, damit die verbliebenen Teams zumindest was die Reifen angeht wettbewerbsfähig sein werden. Wie man die verlorenen Testkilometer kompensieren will, steht bereits auch schon fest: "Wir werden, was die Reifen-Entwicklung angeht, von der verbliebenen Gruppe um Ferrari, Sauber, Jordan und Minardi nun mehr verlangen", kündigte der Japaner an.

Barcelona-Tests stimmen zuversichtlich

Ob man trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit bei der Anzahl der Teams nicht wie in der letzten Saison aber ins Hintertreffen geraten wird, muss sich zeigen. Im Augenblick ist man mit den eigenen Fortschritten jedenfalls zufrieden und wähnt sich auf dem richtigen Weg.

"Wir haben in dieser Woche eine Menge Daten gesammelt und ich war mit den gefahrenen Rundenzeiten zufrieden. Wir konnten unsere Auswahl für die zukünftigen Reifen eingrenzen und Sauber und Jordan haben sehr hart gearbeitet. Jetzt blicken wir zuversichtlich nach Valencia, wo wir erwarten einen weiteren Schritt vorwärts zu machen", zog Suganuma nach den ausführlichen Tests in Barcelona ein erstes positives Zwischenfazit.