Stuck traut Heidfeld sogar den WM-Titel zu

Falls ihm BMW-Williams ein konkurrenzfähiges Auto gibt, ist mit Nick Heidfeld zu rechnen, glaubt Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher wird nächstes Jahr im Toyota wohl kaum Jagd auf Grand-Prix-Siege oder gar den WM-Titel machen, doch seine Lücke dürfte ausgerechnet ein anderer Deutscher ausfüllen: Nick Heidfeld geht 2005 mit hoher Wahrscheinlichkeit für BMW-Williams an den Start und zählt damit zum erweiterten Favoritenkreis auf die Fahrer-WM.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

"Striezel" Stuck beim Skilaufen in Österreich während der BMW-Party

Noch weiß der 27-Jährige nicht, ob er als Renn- oder doch nur als Testfahrer unter Vertrag genommen wird, eine Entscheidung soll möglicherweise aber noch dieses Jahr fallen. Vermutlich am zweiten Januar-Wochenende in Bahrain, spätestens aber bei der Präsentation des neuen FW27 Ende Januar in Valencia wird die Öffentlichkeit erfahren, ob sich BMW-Williams für ihn oder doch für Antonio Pizzonia entschieden hat.#w1#

Inzwischen ist auch Williams von Heidfeld überzeugt

Im Moment besitzt zweifellos Heidfeld die besseren Karten: Bei seinen beiden Tests in Jerez beeindruckte er die Williams-Ingenieure so sehr, dass er sogar für den Regenreifentest von Michelin als einziger Fahrer des Teams eingeteilt wurde. BMW zieht ihn sowieso schon seit jeher der brasilianischen Variante mit Pizzonia vor und selbst Sam Michael, Technischer Direktor in Grove, scheint sich langsam mit der möglichen Paarung Webber/Heidfeld anzufreunden.

Für den Deutschen wäre es die erste Saison bei einem Spitzenteam, nachdem ihn McLaren-Mercedes seinerzeit nicht als Häkkinen-Nachfolger in Betracht gezogen hat. Umso motivierter dürfte der Dritte von Brasilien 2001 sein, sich endlich zu beweisen - und nicht zuletzt deshalb rechnet auch Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck mit ihm: "Ich traue Heidfeld zu, dass er die Kiste knackt, dass er sogar zum großen Gewinner 2005 wird", schrieb er in der 'Bild'-Zeitung.

Jordan "wie ein klappriger Trabbi" im Vergleich zum FW26

"Wie Heidfeld den Jordan dieses Jahr über die Pisten manövrierte, verdient Riesenrespekt. Im Vergleich zum BMW jetzt muss ihm der Jordan wie ein klappriger Trabbi vorgekommen sein. Heidfeld ist ein Arbeitstier. Der verlässt, ganz ähnlich wie 'Schumi', die Garage erst, wenn auch die letzte Schraube auf die richtige Position gedreht ist, und nicht - wie andere Formel-1-Kollegen - wenn das Essen auf dem Tisch steht", lobte der 53-Jährige seinen Landsmann.

"Wenn BMW und Partner Williams Heidfeld ein starkes Auto stellen", so Stuck, könne es der Mönchengladbacher "mit allen Konkurrenten" aufnehmen: "Dann kann er auch Ferrari schlagen. Sein großes Plus: Er kennt sich im Verkehr blendend aus. Die letzten Jahre kämpfte Heidfeld hinten im Feld Runde für Runde um Positionen - das ist die beste Schule für den Titelkampf. Wenn es hart auf hart geht, bleibt Heidfeld cool."