Stuck: "Die endlose 'Schumi'-Party ist vorbei"

Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck sieht Michael Schumacher auch 2005 vorne, aber mit weitaus geringerem Vorsprung als bisher

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Ferrari bei den Wintertests nicht mit Rekordzeiten wie Renault und McLaren-Mercedes geglänzt hat, nimmt kaum jemand die Italiener von seiner Rechnung. Auch Hans-Joachim Stuck, ehemaliger Formel-1-Pilot und heute TV-Experte bei 'Premiere', sieht Michael Schumacher im Moment vorne, wenn auch mit geringerem Vorsprung als bisher.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck stellt sich 2005 auf eine spannendere Weltmeisterschaft ein

"Wenn heute Melbourne wäre, also Saisonstart, dann hätte Michael Schumacher seine Ferrari-Nase vorne", schrieb der 54-Jährige in einer Analyse für die 'Bild am Sonntag'. "Aber nicht kilometerweit wie noch 2004, sondern ganz knapp. Ja, die endlose 'Schumi'-Party, die ist jetzt vorbei. Da warten Duelle, die der Weltmeister seit Jahren nicht mehr erlebt hat. Er muss sich ganz neu beweisen. Es wird eng, eng, eng."#w1#

Die jüngsten Probleme und mäßigen Zeiten im Winter will er nicht überbewerten: "Für den Ernstfall bleiben die Roten zum Saisonstart die Nummer eins, weil sie einfach realistisch testen. Keine Runden mit leerem Tank, die die Konkurrenz schocken und den Vorstand beruhigen sollen. Das hat Ferrari nicht nötig. Ferrari ist es egal, am Ende eines Testtags Achter oder 14. zu sein. Wichtig ist Melbourne - und nur auf dieses Wochenende arbeiten sie hin."

Interessant ist jedoch, dass Stuck zwar McLaren-Mercedes wesentlich stärker erwartet als 2004 und auch in Renault einen gefährlichen Außenseiter sieht, prinzipiell aber doch eher mit BAR-Honda rechnet, obwohl Jenson Button und Takuma Sato zuletzt kaum Schlagzeilen gemacht haben. Vor allem in der Umstrukturierung des Rennstalls aus Brackley sieht "Striezel", wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird, eine große Chance.

"Japans Megakonzern Honda ist zukünftig mit noch mehr Power dabei. Die Ressourcen sind riesig. Dazu stimmt es im Team zu 150 Prozent. Das sind junge, hungrige Männer, die jede Sekunde ihres Lebens dafür opfern, in sieben Monaten das Denkmal Schumacher zu stürzen. Der Teamgeist bei BAR-Honda ist stärker als überall sonst. Und dass Jenson Button Mann genug ist, im Duell mit 'Schumi' die Nerven zu behalten, hat er letztes Jahr schon gezeigt", ergänzte er abschließend.