• 11.11.2005 09:20

  • von Fabian Hust

Stuck: "Alonso und Räikkönen sind keine Helden"

Hans-Joachim Stuck über große Namen in der Formel 1 und die immer wieder angeheizten Gerüchte um Valentino Rossi

(Motorsport-Total.com) - In dieser Woche testete Valentino Rossi wieder einmal für das Ferrari-Team. Die Beteiligten scheinen sich untereinander selbst nicht einig zu sein, wie die Zukunft des Italieners im Team aussehen wird, der auch kommendes Jahr seinen Titel in der MotoGP verteidigen möchte aber immer wieder mit einem Wechsel in die Formel 1 im Jahr 2007 in Verbindung gebracht wird.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck kann sich vorstellen, dass die Rossi-Tests nur ein PR-Gag sind

Es ist schon irgendwie seltsam: Auf der einen Seite macht es keinen Sinn, Rossi immer wieder testen zu lassen, wenn man nicht die Absicht hat, ihn für ein etwaiges Formel-1-Engagement auszuprobieren. Auf der anderen Seite ist es nicht normal, dass der Rennstall aus Maranello über die Ergebnisse via Presseabteilung konsequent nicht berichtet.#w1#

"Ich glaube, dass Valentino Rossi schlau genug ist, nicht in die Formel 1 zu wechseln. Als Motorradfahrer hat er sicher genügend Speed, vielleicht auch für Testfahrten mit dem Ferrari", so Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck im Interview mit 'sport1.at', der nicht davon ausgeht, dass Formel-1-Rennen dem Rennfahrer "gut tun" würden.

"Die Formel 1 lebt von solchen Gerüchten." Hans-Joachim Stuck

Für viele Formel-1-Experten steht sowieso fest, dass das ganze nichts anderes als ein PR-Gag ist. Dafür spricht die große Geheimhaltung. Die könnte aber wiederum helfen, dass kein anderes Team versucht, Rossi unter Vertrag zu nehmen: "Die Formel 1 lebt von solchen Gerüchten, genau wie auch Valentino Rossi", so Stuck. "Diese Spekulationen beruhen auf Gegenseitigkeit, und ich kann mir auch vorstellen, dass Rossi mit einem Wechsel liebäugelt. Aber wenn er klug ist, dann macht er es lieber nicht."

Valentino Rossi ist 26 Jahre alt und wäre damit bei einem Einstieg in die Formel 1 schon überdurchschnittlich alt. Überhaupt ist die Formel 1 eine Rennserie, in der man laut Stuck altersbedingt eine Grenze gesetzt bekommt: "Die Ansprüche in der Formel 1 sind so hoch, dass man irgendwann alterstechnisch und vor allem auch genetisch an eine Grenze stößt. Michael Schumacher ist mit seinen 37 Jahren an der Grenze. Spätestens mit 40 Jahren ist Schluss, aber da hat man in anderen Rennserien immer noch gute Chancen auf Erfolg."

Ohne Zweifel würde ein Wechsel Valentino Rossis in die Formel 1 etwas Farbe bringen, viele Kritiker stempeln den amtierenden Weltmeister Fernando Alonso als "farblos" ab: "Es ist natürlich so, dass Fernando Alonso oder Kimi Räikkönen exzellente Fahrer, aber keine Helden sind", meint Stuck. "Das werden sie erst, wenn sie älter sind. Helden sind Fahrer wie Nigel Mansell oder Alain Prost. Die heutigen Fahrer sind um nichts schlechter, aber sie müssen sich etwas mehr öffnen und in die Öffentlichkeit gehen."