• 07.11.2005 11:17

  • von Fabian Hust

Stuck: "Für Red Bull wird es sehr, sehr schwer"

Hans-Joachim Stuck über den noch intensiver werdenden Auftritt von Red Bull in der Formel 1 und den Red Bull-Piloten Christian Klien

(Motorsport-Total.com) - Hans-Joachim Stuck freut sich, was Red Bull in diesem Jahr mit dem 'Red Bull Racing'-Team in der Formel 1 bewegt hat. Der Energiegetränkehersteller hat mit seinem Auftritt viel Farbe in die ansonsten so sterile Welt der Formel 1 gebracht.

Titel-Bild zur News: Motorhome von Red Bull Racing

Im Motorhome von Red Bull Racing ist jeder willkommen

"Der Gesamtauftritt macht den Unterschied zur Konkurrenz. Es ist eine nette, freundliche, offene Marke. Es fängt schon bei den Motorhomes an. Die anderen Teams handeln da sehr restriktiv, bei Red Bull kann jeder hinein, der freundlich 'Grüß Gott' sagt. Das passt einfach, das Konzept stimmt", lobt Stuck im 'sport1.at'-Interview.#w1#

Nach Aussage des Deutschen können sich andere Teams ein solches lockeres Verhalten mit jeder Menge Partys und hübscher Frauen gar nicht leisten: "Das würden andere Firmen sicher auch gerne machen, aber BMW zum Beispiel kann sich solche Geschichten nicht erlauben. Für Dietrich Mateschitz (Red Bull-Boss; Anm. d. Red.) hat es sich aber mit Sicherheit ausgezahlt, und wir, die wir in der Formel 1 arbeiten, sind dankbar, dass es Red Bull gibt."

Mittlerweile hat sich Red Bull nach dem Kauf von Jaguar mit Minardi sogar noch ein zweites Team unter den Nagel gerissen, in den Augen des 54-Jährigen eine lohende Investition: "Wenn man heute ein Team kaufen kann und das Geld in der Kasse hat, so ist das ein gutes Geschäft. Die Plätze sind begrenzt, es wird bald eng werden. Und wenn man sieht, für welchen Preis Formel-1-Teams über den Tisch gehen, hat Dietrich Mateschitz sicherlich einen guten Riecher gehabt."

Einen guten Riecher hätte das Team laut Stuck auch dann, wenn man kommendes Jahr ein weiteres Jahr an Christian Klien bei Red Bull Racing festhält: "Ich habe mich erst kürzlich mit Dietrich Mateschitz unterhalten und ihm gesagt, dass Klien bei Red Bull bleiben muss und noch eine Chance verdient. Denn ich glaube er hat das Zeug für die Formel 1."

"Gespannt" ist Stuck, wie sehr sich der ehemalige Minardi-Rennstall nach der Übernahme verbessern kann, auf das Red Bull Racing-Team sieht der Rennfahrer nach dem überraschend starken Jahr 2005 ein hartes Jahr zukommen: "Einfach wird es sicher nicht werden, da auch andere Teams nach vorne wollen. Aber ich glaube, dass Red Bull wieder im vorderen Mittelfeld zu finden sein wird. Mit aufstrebender Tendenz."

Dass David Coulthard kommendes Jahr mit Red Bull Racing einen Sieg herausfahren wird, begrüßt Stuck zwar als lobenswerte Einstellung des Schotten, aber "ich muss ihm auf diesem Weg ganz ehrlich sagen, dass es für Red Bull sehr, sehr schwierig werden wird. Aber das weiß er wahrscheinlich auch selber."