Stoddart: Wir sind besser als Arrows
Der Teamchef im Gespräch über die weiteren Ziele und warum Minardi mit größerem Budget Leistungen abliefern könnte wie Sauber
(Motorsport-Total.com) - Geht es nach Minardi-Teamchef Paul Stoddart, dann sollen die durch Mark Webber beim Saisonauftakt in Australien geholten zwei WM-Punkte nicht die letzten in dieser Saison gewesen sein, wenngleich man das für die Saison 2002 ausgegebene Ziel zur Hälfte damit schon erreichen konnte. Ein weiteres Ziel von Stoddarts Fünfjahresplan lautet schließlich, dass man die Leistungsfähigkeit der Renner aus Faenza so steigert, dass man damit kontinuierlich im Mittelfeld mitfahren kann.

© Minardi
Stoddart will mit Minardi in die Top 10
"Unter Mittelfeld verstehe ich, dass wir in der Lage sind in der Qualifikation gelegentlich einen Startplatz in der Top 10 zu erreichen", beschreibt Stoddart die Herausforderung die es nun zu bewältigen gilt. Dass man diesbezüglich noch viel Arbeit vor sicht hat, ist dem von Faenza in Italien und Ledbury in England aus gesteuerten Team klar. Als bislang beste Startposition konnte Mark Webber einen achtzehnten Platz in Australien herausfahren, doch da betrug der Rückstand auf die Pole Position immerhin 4,2 Sekunden. Der Abstand auf den zehnten Startplatz betrug rund 2 Sekunden. Beim Heimspiel in Imola betrug der Abstand von Webber auf die Pole Position dann nur noch 3,7 Sekunden und auf den zehnten Startplatz 1,6 Sekunden.
Doch ob man sich dem Ziel, regulär einen Startplatz um die fünfte Startreihe herum zu erreichen, nähern oder eher davon entfernen wird, hängt von vielen Faktoren ab. Die notwendige Standfestigkeit und die Reifenthematik einmal außen vor gelassen, stellt sich bei Minardi die Frage, ob man in punkto Weiterentwicklung Schritt halten kann. Stoddart gibt sich bei allen absehbaren Schwierigkeiten jedenfalls bewusst kämpferisch und ist durch das gute Ergebnis in Australien motivierter denn je: "Ich werde nicht ruhen, bis wir dieses Ziel erreicht haben", verriet der Teamchef in einem Chat mit 'ITV'.
Respekt hat der Australier und Fluglinienbesitzer vor der Leistung die Peter Sauber letzte Saison mit seinem Team gelungen ist. Der Schweizer und seine Mannschaft hatten im Vorjahr hinter den drei Top-Teams den vierten Platz in der Konstrukteurswertung erreicht. Sauber ist für Stoddart deshalb in gewisser Hinsicht ein Vorbild in Sachen optimale Ausnutzung der vorhandenen (finanziellen) Ressourcen.
"Ich möchte mit Minardi genau das erreichen, was Peter Sauber gelungen ist. Vom technischen Standpunkt her, befinden wir uns in der gleichen Situation. Vielleicht sind wir sogar besser. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Minardi, würden wir über das selbe Budget verfügen wie Sauber, auch die Leistungen von Sauber abliefern würde. Das ist unser Ziel", lässt Stoddart auch nicht im kleinsten Ansatz Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Umsetzung seiner hoch gesteckten Ziele aufkommen. Allein das geringere Budget ist der Grund, weshalb sein Team gehandikapt sei.
Besondere Genugtuung verspürt der Workaholic darüber, dass er das Team von Tom Walkinshaw, auf welchen er seit der Phoenix-Sache nicht gut zu sprechen ist, bislang deutlich im Griff hat: "Wir sind bisher besser als sie und ich denke es trifft zu, wenn ich sage, dass man leichter in der ersten Saisonhälfte Punkte holen kann als in der zweiten Hälfte, wenn alle Teams ihre Probleme mit der Standfestigkeit aussortiert haben. Ich würde mich sehr freuen, wenn Arrows am Ende des Jahres hinter uns steht und wir sie besiegt hätten", so Stoddart, der zwar um das Potenzial von Walkinshaws Team weiß, doch auf Grund der Tatsache, dass man selbst die Autos regelmäßig ins Ziel bringt, während das Arrows zuletzt nicht gelang, die Konkurrenz nicht fürchtet.

