Stoddart: Permanente Stewards sind keine gute Idee
Stoddart spricht über die Forderungen einiger Fahrer und verrät, dass gegen das Verhalten von Arrows Protest eingelegt wurde
(Motorsport-Total.com) - Motorsport-Enthusiast und Formel-1-Teamchef Paul Stoddart hat den Wunsch einiger Fahrer, welche bei allen Grand Prix die gleichen Rennkommissare haben wollen, als schlechte Idee bezeichnet und herausgestrichen, dass die jetzige Lösung doch einwandfrei funktioniert. Hintergrund der Forderung einiger Piloten ist der, dass diese fürchten es könnte mit zweierlei Maß bei der Beurteilung von Rennzwischenfällen gemessen werden und deshalb erfahrene und bei allen Rennen identische "Schiedsrichter" fordern.

© Minardi
Wer sich nicht an die Spielregeln hält, der muss bestraft werden, findet Stoddart
"Die momentane Regelung mit einem Renndirektor und von Rennen zu Rennen wechselnden Kommissaren funktioniert doch gut. Natürlich gibt es Situationen in denen einige Teams und Fahrer nicht mit den von den Stewards getroffenen Entscheidungen einverstanden sind, doch wie in jeder anderen Sportart, so müssen auch die in der Formel 1 eine Entscheidung treffenden Personen weiterhin unabhängig bleiben und auch zufällig zusammengesetzt sein", sagte Stoddart in einem Chat mit 'ITV' und führte als Gegenargument auf die Forderung der Fahrer an, dass die Gefahr besteht, dass eine permanent aus den gleichen Stewards bestehende Jury auch nicht unparteiisch ist.
Über dieses Thema hinaus nahm der Australier auch Stellung zu den Meldungen, wonach gegen das Verhalten des Arrows-Teams beim Saisonauftakt in Melbourne Protest eingelegt worden sein soll. Stoddart bestätigte das zwar, ließ aber offen welches Team offiziell bei der FIA um eine Untersuchung gebeten hatte.
Beide Arrows-Piloten hatten unmittelbar vor dem Start in die Einführungsrunde Probleme signalisiert und in die Box geschoben werden müssen, wo die Mechaniker daran arbeiteten die Boliden hinzubekommen, während das restliche Starterfeld unterdessen in das erste Rennen der Saison 2002 startete. Heinz-Harald Frentzen hatte man dann auch wieder in seinem Einsatzauto auf die Strecke schicken können. Da der Deutsche jedoch auf die Strecke fuhr als in der Boxengasse die rote Ampel signalisierte das nicht zu tun, weil gerade das vom Safety-Car angeführte Feld vorbeikam, sah Frentzen später die schwarze Flagge und wurde disqualifiziert. Enrique Bernolid bekam die schwarze Flagge gezeigt weil er, nachdem das Team sein Einsatzauto nicht mehr flottbekommen hatte, im T-Car auf die Strecke gefahren war, was laut Reglement nicht gestattet ist. Dieses unsportliche Verhalten führte zum Protest gegen das Arrows-Team, welcher, da sind sich Motorsportexperten einig, eigentlich nur vom Minardi-Teamchef gekommen sein kann.
Stoddart erklärte zu diesem Thema lediglich, dass die Regeln eingehalten werden müssen und es viele Präzedenzfälle gegeben habe, wo die FIA ähnliche Vergehen im Nachhinein hart bestraft hätte: "Es bleibt abzuwarten welche Konsequenzen das haben wird, doch egal welche Maßnahmen die FIA ergreift, sie genießen meine volle Unterstützung."
Am wahrscheinlichsten erscheint derzeit, dass Arrows für sein Fehlverhalten in "down under" verwarnt und mit einer Geldstrafe belegt wird.

