• 30.01.2002 12:52

  • von Marcus Kollmann

Stoddart: Mehr Geld für die kleinen Teams

Nach dem Aus des Prost-Teams hat der Minardi-Teamchef erneut für eine gerechtere Verteilung der Gelder in der Formel 1 plädiert

(Motorsport-Total.com) - Paul Stoddart, der vor einem Jahr den finanziell angeschlagenen Minardi-Rennstall vor dem Aus bewahrte, hat sich nach der Bestätigung der Liquidation von Alain Prosts Team erneut für eine gerechtere Verteilung der Gelder in der Formel 1 stark gemacht.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart (Teamchef)

Stoddart prangert die ungerechte Verteilung der Gelder in der Formel 1 an

"Mir tut es sehr Leid für Prost", bekundete Stoddart seine Anteilnahme. "Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass für uns mehr Geld bleibt", erklärte der Australier in der englischsprachigen Presse und meinte damit, dass dieses Jahr nicht zwölf, sondern wie im Vorjahr nur elf Teams die Einnahmen aus den TV-Geldern teilen müssen.

Der Australier sieht in dem Scheitern des seit Monaten um seine Existenz ringenden Prost-Teams eine Bestätigung dafür, dass sich in der Königsklasse einige Dinge ändern müssen, wenngleich diese nicht alle in direktem Zusammenhang mit den finanziellen Problemen des französischen Teams standen.

Geht es nach Stoddart, dann muss sich ziemlich schleunigst etwas in der Verteilung der Gelder ändern. Zwar ist der Verteilungsschlüssel nach denen die Teams Reisenkostenzuschüsse und Einnahmen aus den TV-Einnahmen bekommen streng geheim, dennoch ist es schon lange ein offenes Geheimnis, dass die Top-Teams von den im Concorde Agreement festgeschriebenen Regeln mehr profitieren als die kleineren Teams.

"Ich rechne zwar nicht damit, dass noch ein anderes Team wie Prost zusperren muss, jedoch ist das nicht unmöglich", gab der Teamchef zu bedenken. "Wenn ein Rennstall seinen Hauptsponsor verliert, oder, Gott bewahre uns davor, erneut eine Katastrophe wie am 11. September geschieht, könnte das passieren", warnte der 46-Jährige.

Neben Alain Prosts Rennstall hatte zuletzt auch Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw finanzielle Schwierigkeiten eingestanden. Beim Rennstall von Eddie Jordan vermutet die englische Presse seit geraumer Zeit, und trotz gegenteiliger Versicherungen des Teamchefs, ebenfalls Geldsorgen.