Stoddart fordert Mosley-Rücktritt
Für den Minardi-Teamchef macht das Vorgehen der FIA in Australien ein Grundproblem der momentanen Formel 1 sichtbar
(Motorsport-Total.com) - Minardi-Teamchef Paul Stoddart zeigte sich auch nach dem FIA-Statement, worin man zum Ausdruck brachte, dass man wegen der Vorgänge rund um das Minardi-Team weiterer Motorsportveranstaltungen in Australien auf den Prüfstand stellen wolle, unbeeindruckt. Aber der Australier war sichtlich erzürnt über die Art und Weise, wie die FIA den Sachverhalt versteht.

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Paul Stoddart gibt nicht nach und fordert nun den Rücktritt Mosleys
"Das ist wirklich armselig, aber es ist auch ein typischer Grund dafür, warum wir all diese Probleme haben", so Stoddart gegenüber der 'AAP'. Es sei vielmehr FIA-Präsident Max Mosley, der mit solchen öffentlichen Darstellungen den Sport in Verruf bringe. "Er ist im Juli schon einmal zurückgetreten und das sollte er wieder tun", so die knappe Ansicht des Australiers.#w1#
Zudem sei das Statement der FIA reine "Erfindung". "Es war die FIA und ihre Anwälte, die gegen Mitternacht forderten, dass ich alles zurückziehen solle, sonst würde Max drohen, den Australien-Grand-Prix abzusagen", so Stoddart. Dieser Aussage beugte er sich letztlich, um das Rennen in seiner Heimat nicht zugefährden. "Es ist offensichtlich unwahr, etwas anderes zu suggerieren."
Die ganze Aufregung um die erwirkte einstweilige Verfügung sei zudem übertrieben dargestellt worden. Stoddart verweist hierbei auf die Konflikte, die es um jenes Gesetz in Europa gab, welches Konsequenzen für die Teammitglieder nach sich ziehen könnte, falls ein Fahrer tödlich verunglücken sollte. Damals forderte auch Mosley eine Ausnahmeregel für den Motorsport.
"Die Mehrheit der angesprochenen Regierungen erklärten Mosley, dass er nicht über dem Gesetz stehe, und die ganzen europäischen Rennen sind ja dennoch im Kalender", so Stoddart. "Das australische Rechtssystem ähnelt denen vieler anderer Demokratien in dieser Welt. Es ist für die Motorsportverbände in diesen Ländern sicher nicht angenehm, wenn der FIA-Präsident solche Statements herausgibt."

