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Stoddart: "Der Punkt ist, dass sie nicht schuldig sind"
Gegenüber 'F1Total.com' äußerte sich Minardi-Teamchef Paul Stoddart zum heutigen Urteil - FIA ist seiner Meinung nach im Unrecht
(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat heute die sieben Michelin-Teams in zwei von fünf Anklagepunkten schuldig gesprochen. Über die Hintergründe dieser Entscheidung hat 'F1Total.com' ausführlich berichtet - und auch bei einem der schärfsten FIA-Kritiker, Minardi-Boss Paul Stoddart, direkt nachgefragt. Unmittelbar nach der Krisensitzung der Teamchefs stand er via Telefon Rede und Antwort.

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Klare Worte: Paul Stoddart hat kein Verständnis für das heutige FIA-Urteil
Der Australier zeigte sich zwar prinzipiell erleichtert, dass durch die Vertagung der Bekanntgabe des Strafmaßes etwas Zeit gewonnen wurde, um die Vorfälle lückenlos zu dokumentieren, versteht aber nicht, dass die FIA überhaupt versucht, den Teams etwas anzulasten. Es sei schließlich Michelin der Auslöser des Schlamassels gewesen, und die Teams hätten sich den Empfehlungen Michelins schon aus rein rechtlichen Gründen nicht widersetzen können. Ihre Hände seien somit gebunden gewesen.#w1#
"Ich finde es traurig für die Formel 1, dass es überhaupt soweit kommen musste", seufzte der - nach den Meetings des heutigen Tages bereits recht erschöpft wirkende - Kettenraucher. "Das hätten wir uns auch sparen können. Wie es zu dieser Diskussion gekommen ist, ist inzwischen ja aufgeklärt, aber man muss eines einmal sagen: Nicht ein Prozent der Schuld liegt bei den Teams. Daher rechne ich damit, dass das Urteil noch einmal überdacht werden muss."
"Der Punkt ist, dass sie nicht schuldig sind - und ich verstehe nicht, wie man daran rütteln kann", übte er neuerlich Kritik an der FIA, die seiner Meinung nach einen klaren Freispruch hätte verhängen müssen. "Man kann nicht über Strafen für den Fall, dass sie schuldig sind, sprechen, wenn sie eben nicht schuldig sind. Ich verstehe es nicht. Es wäre besser für die Formel 1 gewesen, bei den Fakten zu bleiben, denn wir haben auch so schon genug Probleme."
Aber warum konnte es nicht schon in Indianapolis zu einer Lösung kommen? Vor zehn Jahren hätte sich Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone in so einer Situation garantiert noch durchgesetzt und ein Rennen hingebracht, nicht wahr, Paul? "Das ist ein klares Anzeichen dafür, dass Max (Mosley; Anm. d. Red.) mehr Macht hat als jede andere Einzelperson in der Formel 1 - nämlich viel zu viel", entgegnete der Australier zustimmend.
Und ein weiterer Punkt ist ihm ein Dorn im Auge: "Er hat ja selbst die Schikane in Indianapolis verhindert, war also an dem Schlamassel beteiligt - aber umgekehrt richtet er jetzt über die Teams. Eine an einem Zwischenfall beteiligte Partei kann doch niemals selbst in der Jury sitzen! Das ist die Wurzel allen Übels: dass Max die totale Macht hat. Das ist nicht gesund für den Sport. Die einzige Lösung für die Zukunft der Formel 1 ist, dass Mosley geht", so Stoddart.
Das Interview mit Paul Stoddart kann morgen in voller Länge auf 'F1Total.com' nachgelesen werden.

