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  • 23.06.2008 20:03

  • von Marco Helgert

Stewart nimmt Hamilton in Schutz

Auch Jackie Stewart möchte die Kritik an Lewis Hamilton abmildern und kann den momentanen Strafenhagel der FIA nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Die Kritik an Lewis Hamilton wird intensiver - vor allem nach übersehener roter Ampel und folgender Auffahrkollision in Kanada und bestraftem Überholmanöver in Frankreich. Für Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart ist die Kritik jedoch überzogen. Nicht nur die Medien sollten sich daran erinnern, wie unerfahren Hamilton sei - auch er selbst.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Ermahnung von Jackie Stewart: Lewis Hamilton braucht noch Zeit

"Lewis Hamilton ist bereits weltberühmt"; so Stewart in der seiner Kolumne für die Formel-1-Internetseite der RBS. "Er lernt nun das Privileg und das Strafende daran, eine Berühmtheit zu sein. Er hat für so viel Aufregung in den Medien gesorgt, dass einige nun eine Enttäuschung verspüren. Aber wir müssen daran erinnern, dass Lewis erst 15 Monate in der Formel 1 ist."#w1#

"Er mag das vielleicht nicht gern hören, aber er hat einen grundlegenden Mangel an Erfahrung an der Spitze dieses Sports", so der Schotte weiter. "Wenn er mich um Rat fragen würde, dann würde ich ihm sagen: 'Nimm dir Zeit und erwarte von dir selbst nicht zu viel.'"

Die Strafen, die Hamilton jüngst in Empfang nehmen musste, sind ein anderer Kritikpunkt von Stewart. "Wir haben jüngst viele Strafen seitens der FIA gesehen", erklärte er. "Es scheint nur selten ein Mitgefühl zu geben oder zumindest einen Versuch, die Seite des Fahrers zu verstehen."

Dabei sei das Strafmaß auch noch ungleich. "Nehmen wir das Frankreich-Rennen als Beispiel", so Stewart. "Kimi Räikkönens Auspuff war gebrochen und ein Teil hing sichtbar vom Auto. Warum wurde er nicht an die Box beordert, um das Teil zu entfernen? Das Teil flog irgendwann weg, aber das hätte auch leicht gefährlich für die Zuschauer oder einen anderen Fahrer werden können. Einige werden sagen, dass McLaren für so etwas bestraft worden wäre."

Und der Streit über die Superlizenzen der Fahrer kann auch der Schotte nicht nachvollziehen. "Niemand sieht, was sie für die gestiegenen Kosten zurückbekommen. Damit sieht es nur nach einem weiteren Weg aus, wie die FIA Gelder sammelt", erklärte er. "Ich kenne keinen anderen Sport, bei dem die Athleten für eine Lizenz zahlen müssen, damit sie teilnehmen können."