Stewart kritisiert Hamilton: "Ein bisschen arrogant"

Jackie Stewart findet, dass sich Lewis Hamilton ein bisschen zügeln sollte - Mercedes-Sportchef Norbert Haug will aber keine Belehrungen

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamiltons spätes Bremsmanöver in der ersten Kurve von Fuji sorgt immer noch für Diskussionen. Die einen sagen, die Formel 1 sei eben kein Kaffeekränzchen und ein bisschen Härte gehöre dazu, die anderen finden, dass der McLaren-Mercedes-Pilot seinen Ehrgeiz zügeln muss, wenn er 2008 erstmals Weltmeister werden will.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart findet, dass Lewis Hamilton etwas überlegter fahren sollte

Für Jackie Stewart war die erste Kurve in Fuji "nicht die größte Stunde" von Hamilton: "Seine Fahrweise war gegenüber den anderen Fahrern ein bisschen arrogant", kritisierte der Ex-Weltmeister in seiner Kolumne für die Internetseite der Royal Bank of Scotland. "Das Rennen in Japan hat gezeigt, dass Lewis noch sehr jung ist, erst in seiner zweiten Saison, und dass er auf der Rennstrecke nicht immer genauso cool ist, wie er sich in Interviews gibt."#w1#

Bei manchen wurden in Fuji Erinnerungen ans Vorjahr wach, als Hamilton in Shanghai mit wegen einer Teamentscheidung völlig abgefahrenen Regenreifen in der Boxeneinfahrt im Kiesbett landete und den WM-Titel auf dem bereits angerichteten Silbertablett liegen ließ. Stewart mahnt daher zu Besonnenheit: "Lewis kann Weltmeister werden, aber nicht, wenn er die letzten zwei Rennen so fährt wie in Japan", schrieb der Schotte.

Das Team McLaren-Mercedes hat indes angekündigt, dass man Hamilton dazu anhalten werde, keine Risiken einzugehen, wie er es in Singapur schon einmal vorexerziert hat. Aber: "Das sind Erwachsene. Wir reden darüber, aber wir werden ihn nicht belehren wie einen Schuljungen und ihm sagen, was er wie zu tun hat", stellte Mercedes-Sportchef Norbert Haug gegenüber 'autosport.com' klar. "Wir geben Ratschläge, aber Lewis muss seine eigenen Entscheidungen treffen."

Dass in Fuji der WM-Vorsprung von sieben auf fünf Punkte reduziert wurde, bewertet der Deutsche nicht als Weltuntergang: "Wir hätten unsere Führung möglicherweise ausbauen können, aber das ist uns nicht gelungen. Das ist keine Katastrophe. Man muss das ohne laute Geräusche hinnehmen. Ich bin mir sicher, dass Lewis die Situation in der ersten Kurve in dieser einen Millisekunde nicht als großes Risiko eingeschätzt hat", so Haug.