Hamilton: "Niemand würde Senna schlagen!"
Lewis Hamilton bestreitet eine Aussage, wonach er schon jetzt besser sein soll als Ayrton Senna, und stellt entsprechende Berichte richtig
(Motorsport-Total.com) - In Fuji hieß es im Fahrerlager, dass Lewis Hamilton langsam den Boden unter den Füßen verliert und angesichts des Starrummels um seine Persönlichkeit abhebt. Als Beleg dafür wurde ein Zitat herangezogen, wonach er behauptet haben soll, er sei schon jetzt ein besserer Rennfahrer als früher der dreifache Weltmeister Ayrton Senna, der 1994 bei einem schweren Unfall in Imola verstorben ist.

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Lewis Hamiltons gelber Helm erinnert viele an den großen Ayrton Senna
Dabei will er diese Äußerung so nie von sich gegeben haben: "Ich habe das nie gesagt - und ich würde es auch nie über Ayrton sagen, denn er ist mein Lieblingsfahrer", erklärte der McLaren-Mercedes-Pilot. "Ich finde, er ist der beste Fahrer, den es bis heute gegeben hat, und ich glaube, dass ihn niemand schlagen würde! Wenn ich nur einen kleinen Teil von dem erreichen könnte, was er erreicht hat, wäre das schon ein Traum für mich."#w1#
Aussagen auf der Goldwaage
Angesichts der Senna-Story wurde dem 23-jährigen Superstar wieder einmal vor Augen geführt, wie bedacht er seine Worte in Interview wählen muss, denn kein anderer Formel-1-Pilot steht in Großbritannien derart unter Beobachtung wie Hamilton. "Kommunikation ist im Leben so wichtig. Einige der Dinge, die ich gesagt habe, hätten niemals jemanden verletzen sollen. Ich finde nicht, dass ich das getan habe", unterstrich er.
Eine wichtige Rolle spiele dabei auch seine Familie, allen voran natürlich Managervater Anthony. Als Hamilton nach dem Rennen in Fuji wegen der seiner Meinung nach von Felipe Massa absichtlich provozierten Kollision in der zweiten Runde alle Interviews verweigern und sich sofort in seinem Mercedes-PKW aus dem Staub machen wollte, eilte Hamilton Sr. seinem Sohn hinterher und überredete ihn dazu, doch noch an der Strecke zu bleiben.
Wehmut nach dem alten Leben
Dabei findet Hamilton, dass er "immer noch der gleiche Junge wie vor der Formel 1" ist: "Ich fühle mich nicht als Star. Es ist aber schon so, dass man ständig beobachtet wird, also muss man sehr darauf achten, was man sagt oder tut. Es ist nicht einfach, so zu leben wie früher, aber manchmal ist es noch möglich. Es geht halt jetzt nur noch mit Menschen, denen ich vertraue und die klug mit der Situation umgehen", so der WM-Leader.
Manchmal wünscht er sich daher sein altes Leben ohne Blitzlichtgewitter zurück: "Oh ja, das wäre schön! Es gibt viele Momente, in denen ich mir wünsche, noch einmal die gleiche Reise zu erleben - angefangen im Kart über die Formel Renault bis hin zu meinen ersten Trainingssitzungen in der Formel 1. Ich wünschte, ich könnte all das noch einmal erleben", gab Hamilton mit einem Hauch von Wehmut zu Protokoll.

