• 06.03.2002 12:15

  • von Reinhart Linke

Steiner: "Haben noch viel zu tun"

Jaguar-Racing-Technikdirektor Steiner freut sich über die drei Punkte von Melbourne, weiß aber auch, dass das Team noch viel zu tun hat

(Motorsport-Total.com) - Günther Steiner hat erst im Februar den Posten des Technischen Direktors bei Jaguar Racing übernommen, nachdem sich das Team wegen den enttäuschenden Testzeiten mit dem neuen Jaguar R3 von Technikdirektor Steve Nichols getrennt hatte. In Melbourne erlebte der frisch ernannte Technikdirektor so sein erstes Formel-1-Rennen mit dem Team.

Titel-Bild zur News: Irvine, de la Rosa

Das Jaguar-Racing-Team brachte in Melbourne beide Autos bis ins Ziel

Trotz der enttäuschenden Ergebnisse bei den Testfahrten konnte das Jaguar-Racing-Team in Melbourne beim Saisonauftakt am Wochenende drei WM-Punkte sammeln. Dank der zahlreichen Ausfälle konnte Eddie Irvine, der von Platz 19 aus gestartet war, auf den vierten Platz vorfahren. Auch Teamkollege Pedro de la Rosa hätte in die Punkte fahren können, hatte aber mit technischen Problemen zu kämpfen und hatte so nach einem langen Boxenstopp viele Runden Rückstand, kam aber noch als Achter ins Ziel.

Steiner: "Punkte sind immer gut"

Obwohl das Rennen damit nicht die wahre Leistungsfähigkeit des Jaguar R3 gezeigt hat, freut sich Technikdirektor Günther Steiner über die drei WM-Punkte für das Team. "Punkte sind immer gut", erklärte der Südtiroler in einem Interview mit der teameigenen Website. "Dies war ein merkwürdiges Wochenende. Aber ich bin beeindruckt. Ich erwartete nicht, dass wir so weit oben seien würden, es war ein sehr konfuses Wochenende."

Durch den Startunfall in der ersten Kurve verlor fast jedes Team mindestens ein Auto schon in der ersten Runde. Nicht so das Team von Niki Lauda. Sowohl Eddie Irvine wie auch Pedro de la Rosa kamen aus der ersten Runde zurück - weil sie von den Startplätzen 19 und 20 gestartet waren. "Wir sind sehr glücklich", fuhr der Österreicher fort. "Schön auch, dass wir als einziges Team neben Minardi beide Autos ins Ziel gebracht haben."

Der Technikdirektor weiß aber, dass das gute Ergebnis von Melbourne nicht die wahr Leistungsfähigkeit des Autos zeigt. "Wir haben noch viel zu verbessern", so Günther Steiner weiter. "Wir müssen vor allem beim Qualifikationstraining besser werden. Ich bin froh, dass wir das Rennen beendeten. Ich freue mich auch über das gute Ergebnis und darüber, dass wir Punkte mitnehmen."

Der Jaguar R3 überstand die erste Renndistanz

Da die "Raubkatzen" bei den Testfahrten mit technischen Problemen zu kämpften hatten, konnte man vor dem Australien-Grand-Prix noch nicht eine Renndistanz absolvieren. "Ich denke, wir haben eine Menge gelernt, da beide Autos eine Renndistanz absolviert haben", fuhr der Technikdirektor fort. "Das haben wir beim Testen nie geschafft. Wir haben nie eine Renndistanz absolvieren können, um so erstaunlicher ist es, dass wir es hier geschafft haben. Wir hatten an Pedros Auto ein Problem, so dass wir viele Runden verloren haben, aber trotzdem beendeten wir das Rennen mit ihm."

Bis zum kommenden Rennen am 17. März im malaysischen Sepang wird es aber fast keine Veränderungen am Jaguar R3 geben. "Es wird bis Malaysia nur wenige Verbesserungen geben, aber einige schon", verriet Günther Steiner. "Es wird einige kleine neue Teile geben, aber keine großen Änderungen. Wir versuchen zur Zeit, ein besseres Verständnis für das Auto zu bekommen, um es weiter verbessern zu können."