• 07.07.2002 11:24

  • von Reinhart Linke

Steiner: "Es ist einfach enttäuschend"

Jaguar-Racing-Technikdirektor Günther Steiner über das enttäuschende Abschneiden "der Grünen" im Qualifying in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Lange Gesichter gab es nach dem Qualifikationstraining in der Box des Jaguar-Racing-Teams in Silverstone zu sehen. Nachdem man sich im Vorfeld viel vom neuen Aerodynamikpaket am R3 erhofft hatte, sprangen im Abschlusstraining für den Großbritannien-Grand-Prix für Eddie Irvine und Pedro de la Rosa nur die Startplätze 19 und 21 heraus. Damit konnte das Team von Niki Lauda nicht zufrieden sein.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda, Günther Steiner

Lauda und Steiner können mit dem verbesserten R3 nicht zufrieden sein

"Es war sehr enttäuschend, mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen!", fasste Technikdirektor Günther Steiner auf der teameigenen Website zusammen. "Pedro hatte ein Problem mit dem Kühlsystem und musste in letzter Minute in das Ersatzauto wechseln. Mit Eddie versuchten wir die richtige Balance zu finden, aber wir schafften es nicht." Die Folge waren Rückstände von 2,853 Sekunden und 4,424 Sekunden zur Spitze. Daher gibt es nun nur einen Weg für das Team: "Wir müssen hart arbeiten", so Günther Steiner.

Auf Grund der ausbleibenden Ergebnisse bekommt das Team aus Milton Keynes offenbar auch immer mehr Druck vom Mutterkonzern Ford zu spüren. "Ja, es gibt viel Druck, aber wir gehen zurück in die Fabrik und sortieren die Probleme aus", erklärte der Italiener. Die Erfolgsbilanz des Jaguar-Racing-Teams, welches 2000 aus der Stewart-Ford-Mannschaft hervorging, fällt bisher mehr als mager aus.

In der Debütsaison konnte man dank dem vierten Platz von Eddie Irvine in Monte Carlo und dem sechsten Platz des Nordiren in Kuala Lumpur immerhin vier WM-Punkte holen und belegte Platz neun in der Konstrukteursweltmeisterschaft. 2001 konnte man die Punktezahl zwar auf neun Zähler mehr als verdoppeln, blieb mit einem Podestplatz, zwei fünften und einem sechsten Platz aber erneut unter den Erwartungen. In diesem Jahr konnte Jaguar Racing nur durch die zahlreichen Ausfälle beim Saisonauftakt in Melbourne drei WM-Punkte holen.

"Man darf nie zu viel Druck machen", weiß Günther Steiner. "Du musst aber Druck machen, so dass wir unsere Hausaufgaben jetzt erledigen und bereit für die folgenden Aufgaben sind." Denn prinzipiell scheint das neue Paket "besser zu sein, aber wir benötigen Zeit und müssen sehen, was geschieht", bittet der Technikdirektor der "Raubkatzen" um Geduld.