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  • 26.04.2002 21:08

  • von Reinhart Linke

Steiner: Der Reifen erfüllt nicht die Erwartungen

Jaguar-Racing-Technikdirektor Günther Steiner im Gespräch über das Freie Training in Barcelona am Freitag

(Motorsport-Total.com) - Das Jaguar-Racing-Team hatte am Freitag keinen guten Start ins Barcelona-Wochenende, als Eddie Irvine und Pedro de la Rosa im Freien Training am Freitag mit Balanceproblemen zu kämpfen hatten, sich aber immerhin die Plätze elf und 19 sichern konnten. Während Eddie Irvine am Ende vermutlich ein wenig leichter unterwegs war und so bis auf 0,914 Sekunden an die Tagesbestzeit herankam, kämpfte der Lokalmatador mit seiner Abstimmung und hatte schließlich 1,714 Sekunden Rückstand zur Spitze.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner

Steiner hofft, dass Jaguar in Silverstone vom eigenen Windkanal profitieren kann

"Am Ende, als Eddie einen neuen Reifen testen wollte, hatten wir einen Ausfall der Hydraulik oder einen Defekt an der Kupplung selbst", erklärte Jaguar-Racing-Technikdirektor auf der teameigenen Website. "Pedro hatte Handlingprobleme." Schon vor dem Wochenende wusste das Team aus Milton Keynes, dass man auf der Strecke in Barcelona ein schwieriges Rennwochenende erleben würde, da die Aerodynamik des R3 zur Zeit nicht zu den Besten in der Formel 1 zählt. "Wir schauen uns jetzt die Daten an um zu sehen, woher Pedros Schwierigkeiten gekommen sind", hofft der Technikdirektor aber noch auf Verbesserungen bis zum Qualifikationstraining am Samstagmittag.

Obwohl Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier mit der Leistungsfähigkeit der Reifen zufrieden ist, passt der neue Reifen offenbar nicht optimal zum R3. "Der Reifen wurde extra für das Rennen entwickelt", erklärte Günther Steiner und verwies darauf, dass sein Team den Reifen im Vorfeld noch nicht testen konnte. "Aber der Reifen hilft hier nicht wirklich. Jeder hat die selbe Position, weil wir mehr erwarteten."

Seit diesem Monat kann das Jaguar-Racing-Team den eigenen Windkanal verwenden, doch ehe man neue Teile aus dem Kanal verwenden kann, werden noch einige Wochen vergehen. "Ich hoffe, dass wir in Silverstone davon etwas sehen", hofft der Südtiroler, dass man beim Heim-Grand-Prix des Teams ab 7. Juli erstmals Teile aus dem Windkanal am Auto einsetzen kann. "Aber ich möchte nichts versprechen."

Das Schwierige bei der Windkanalarbeit ist ohnehin, dass man stets das Auto als ganzes betrachten muss und nicht ein Teil am Auto montieren kann, so dass anschließend zum Beispiel der Heckflügel nicht mehr richtig angeströmt wird und es so zu Balanceproblemen im Heckbereich des Autos kommt. Das weiß auch Günther Steiner. "Wenn wir etwas finden, was einfach zu produzieren ist, werden wir es am Auto einsetzten", so der Technikdirektor, "aber wir wollen hart arbeiten, um das gesamte Paket zu verbessern."