Starker Webber verhindert Jaguar-Schlappe

Mit Startplatz sechs entzückte Mark Webber seine australischen Landsleute, Christian Klien hatte hingegen großes Pech

(Motorsport-Total.com) - Nur wenige Experten trauten dem Jaguar-Team vor Saisonbeginn eine ähnlich gute Performance wie im vergangenen Jahr zu, doch Mark Webber bewies heute im Melbourne-Qualifying das Gegenteil: Der Australier entzückte seine Landsleute mit der sechstbesten Zeit, verlor nur 1,397 Sekunden auf die Pole Position.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webbers spektakuläre Runde wurde mit der dritten Startreihe belohnt

Als erster Jaguar-Pilot ging Christian Klien auf seine fliegende Runde, doch nachdem er im ersten Teil kein Risiko eingegangen war, konnte er im zweiten sein Talent nicht unter Beweis stellen ? wegen eines hydraulischen Defekts musste er nach einem Abflug in der Aufwärmrunde und eines Ausfalls der Servolenkung und einiger Gänge noch vor seinem eigentlichen Angriff enttäuscht an die Box zurückkehren.#w1#

Enttäuschter Klien lässt den Kopf nicht hängen

"Das Wochenende ist bisher so gut gelaufen, da ist es schon bitter, dass ich meine erste Qualifying-Runde nicht einmal beenden konnte", erklärte der Österreicher achselzuckend. "In der ersten Kurve trat ein hydraulisches Problem auf und das Auto schob in die Wiese. Ich habe die Runde sofort abgebrochen und starte deshalb nur als 19., was einen Tick weiter hinten ist als erwartet! Solche Dinge können aber in der Formel 1 passieren und ich konzentriere mich jetzt schon darauf, morgen im Rennen mein Bestes zu geben."

Trost spendete Dr. Mark Gillan, einer der leitenden Ingenieure an der Rennstrecke: "Wir sind wahnsinnig enttäuscht über sein Pech, denn Christian hat das ganze Wochenende über einen guten Job gemacht und ein gutes Qualifying wäre ihm zu wünschen gewesen. Jetzt werden wir noch intensiv an seinem Auto arbeiten, damit er morgen mit optimal vorbereitetem Material in seinen ersten Grand Prix gehen kann."

Die Kastanien holte für die "Raubkatzen" dann wieder einmal Mark Webber aus dem Feuer, der zum Zeitpunkt seines Antretens sogar kurz in Führung ging und damit gut 100.000 Landsleute im Albert Park für einige Minuten in Ekstase versetzte. Schlussendlich wurde der Australier noch auf den sechsten Platz durchgereicht, die dritte Startreihe stellt für ihn aber eine unerwartet gute Ausgangsposition dar.

Webber mit guten Chancen auf einige WM-Punkte

"Ein großartiges Wochenende bis jetzt, die dritte Startreihe beim Heimrennen ist fantastisch", jubelte Webber. "Am Vormittag im Training arbeitete ich an Balance und Setup und das lief gut. Die Mechaniker haben das Auto optimal vorbereitet und auch Cosworth und Michelin haben die Vorgaben mehr als erfüllt. Ich hatte auf einen Top-10-Platz gehofft, aber nach Satos Runde wusste ich, dass ich mir keinen Fehler erlauben darf, wenn ich ihn biegen will."

"Die erste Kurve kann trickreich sein, denn dort muss man seine Aggressivität zügeln. Ich war happy, als ich durch diese Passage durch war", grinste das Jaguar-Aushängeschild. "Sicher hatte die Strecke heute Nachmittag mehr Grip, was meine Aufgabe leichter gemacht und mir erlaubt hat, ein paar Extra-Zehntel herauszuholen. Ich freue mich ungemein auf morgen. Es wird ein langer, aber aufregender Nachmittag."

Als "fantastisch" bezeichnete Dr. Gillan die Vorstellung seines Schützlings, weshalb er auch fix mit den ersten WM-Punkten am morgigen Renntag rechnet: "Unsere unspektakuläre und methodische Vorgehensweise bei den Wintertests macht sich bezahlt und wir haben eine gute Ausgangsposition für einige Zähler. Wir glauben an unsere geleistete Arbeit, denn der R5 hat klare Fortschritte gegenüber dem letztjährigen Auto bewiesen."