Jaguar-Team nach erstem Tag voll im Plan

Die Neulinge konnten zwar kaum überzeugen, dafür wurden bei Jaguar heute alle vorgesehenen Programme abgespult

(Motorsport-Total.com) - Zu den großen Unbekannten gehörte nach den Wintertests das Jaguar-Team, zumal man phasenweise großen Rückstand hatte, dann aber in Valencia die Weltspitze aufmischen konnte. Beim heutigen Saisonauftakt in Melbourne erreichten die "Raubkatzen" in etwa das, was ihnen zuzutrauen war.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Lokalmatador Mark Webber erwischte einen überaus positiven Auftakt

Speerspitze des Teams war erwartungsgemäß Lokalmatador Mark Webber als Neunter mit nur 1,594 Sekunden Rückstand. Der Australier hielt sich zwar mit 17 Runden zurück, um den Cosworth-Motor zu schonen, war aber speziell im zweiten und dritten Sektor dennoch so konkurrenzfähig, dass er den Kampf mit dem Rest des Mittelfelds aufnehmen konnte. Intern hatte er bei den "Raubkatzen" die Nase klar vor den Neuzugängen Christian Klien und Björn Wirdheim.#w1#

Webber: "Konsequent durch unser Testprogramm gearbeitet"

"Wir haben uns konsequent durch unser Testprogramm gearbeitet und konnten alles umsetzen", teilte Webber zufrieden mit. "Ich bin wirklich zufrieden damit, wie es gelaufen ist, und freue mich schon auf das Qualifying. Die Strecke war stellenweise noch schmutzig, aber insgesamt war es okay und es macht mir großen Spaß, hier zu fahren. Der R5 ist natürlich anders als der R4, daher ist es sehr wichtig, dass ich am Setup arbeiten kann, um in Qualifying und Rennen konkurrenzfähig zu sein."

Mit Spannung wurde bei Jaguar auch das Debüt von Neuzugang Christian Klien erwartet, doch heute stand der Österreicher zunächst klar im Schatten von Webber. Unterm Strich blieb ihm Rang 17, genau drei Sekunden hinter der Spitze. Alles in allem war er damit aber nicht unglücklich: "Mein Hauptziel war heute, die Strecke zu lernen. Das ist mir gelungen. Ich habe am Setup gearbeitet und mich mit den Reifen beschäftigt, denn heute Abend muss ja schon die Reifenentscheidung getroffen werden."

"Die Zeit am Simulator in der Fabrik", fuhr Klien fort, "war sicher keine Vergeudung, aber es ist kein Vergleich mit der Realität. Es war sehr aufregend, am Vormittag zum ersten Mal auf die Strecke zu gehen, auch wenn sie viel welliger ist als erwartet. Die Balance des Fahrzeugs war gut, aber du wirst trotzdem ordentlich durchgeschüttelt und gerade als ich erkannte, dass es noch recht rutschig ist, hatte ich einen Dreher in der vierten Kurve."

Gillan mit Zuverlässigkeit und Fahrern sehr zufrieden

Von einem "zufrieden stellenden" Tag sprach Dr. Mark Gillan, einer der leitenden Jaguar-Ingenieure: "Drei Fahrer, drei komplett abgespulte Programme ? unsere Zuverlässigkeit war gut und ich bin mehr als glücklich mit den Leistungen der drei Piloten und ihrer harten Arbeit. Christian und Björn haben an ihrem ersten Tag einen sehr guten Job gemacht und sich auf die Strecke eingestellt. Die Balance war auch an allen R5s gut und ich freue mich jetzt schon auf morgen."

Mit Björn Wirdheim setzte Jaguar heute auch einen dritten Piloten ein. Der aus der Formel 3000 kommende Schwede kümmerte sich um das Reifenprogramm und war dadurch laut Webber eine Bereicherung für das Team: "Es macht einen großen Unterschied, ihn an Bord zu haben. So kann ich mich auf das Abstimmen meines Fahrzeugs konzentrieren, während er die Arbeit mit den Reifen erledigt."

Wirdheim selbst bilanzierte nach Platz 20 folgendermaßen: "Ich habe die meiste Zeit Reifen getestet und außerdem die Strecke gelernt. Nach 30 Runden kenne ich den Weg um den Kurs, denke ich. Es ist enttäuschend, keine schnelle Rundenzeit auf dem Konto zu haben, aber das ist nicht meine Aufgabe. Es war ein positiver Tag und ich hoffe, dass ich dem Team helfen konnte. Das vorgegebene Programm habe ich absolviert. Das ist schon einmal ein guter Anfang."