• 10.09.2010 21:01

  • von Roman Wittemeier

Stallorder: Feuer frei für alle anderen?

Die FIA-Entscheidung zur Ferrari-Stallorder wird als Freifahrtsschein für die Zukunft empfunden - Auch Red Bull denkt nun über Stallregie im Titelfight nach

(Motorsport-Total.com) - Nachdem nun klar ist, dass man sich für 100.000 US-Dollar offenbar eine Teamorder leisten kann, denken offenbar auch die Konkurrenten ersthaft über solche Taktiken nach. Bereits am Donnerstag hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner erklärt, dass man mit dem Verzicht auf weitere Strafen für Ferrari einen möglicherweise gefährlichen Präzedenzfall geschaffen habe. Nun geht der Brite sogar noch einen Schritt weiter.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef)

Sagt Christian Horner seinen Piloten auch bald, wer Vorfahrt hat?

"Jeder in der Formel 1 - ganz sicher die ersten drei Teams - müssen Stallorder nun in Betracht ziehen", so Horner am Freitag in Monza. Der enge Kampf um die Krone in der Königsklasse lasse ab sofort kaum anderen Weg mehr zu. Wie ernst Horner diese Worte meint, ist fraglich. Denn Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz ist entschiedener Gegner solcher Praktiken. Kaum vorstellbar, dass sich der Teamchef über den Teambesitzer hinwegsetzt.#w1#

"Ich wünschte, wir hätten so etwas schon in Istanbul gewusst", meint Horner mit Blick auf die Kollision zwischen seinen Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber in Istanbul. "Ferrari hat gesagt, dass sie wie Idioten aussehen würden, wenn sie den Titel um fünf Punkte verpassen sollten. Aber wenn wir ihn um fünf Punkte verpassen, weil wir Mark und Sebastian haben frei fahren lassen, dann sehen wir doch wohl auch wie Idioten aus."

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