• 10.09.2010 13:01

Ecclestone fordert Abschaffung des Teamorderverbots

Bernie Ecclestone hält das aktuelle Teamorderverbot für "völlig verrückt" - Der Formel-1-Boss ist von Michael Schumacher und Sebastian Vettel überzeugt

(Motorsport-Total.com/SID) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat die Abschaffung des Teamorderverbots gefordert. "Diese Regel ist doch völlig verrückt - überhaupt nicht zu kontrollieren", sagt der 79 Jahre alte Brite im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin 'Focus'. "Was ist denn überhaupt eine Teamorder? Etwas, das vielleicht eine halbe Stunde vor dem Rennen stattgefunden hat? Oder einen Monat vor dem Rennen? Oder wenn die Verträge unterschrieben werden? Alles völliger Blödsinn."

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Der Dagobert Duck der Formel 1: Bernie Ecclestone hat sein Imperium im Griff

"Wenn man jemand zum Reifenwechsel reinholt - und plötzlich ein Sekündchen dabei länger braucht? In meinen Augen ist das alles Teamstrategie, die erlaubt sein sollte. Ich empfehle der FIA, diese Regel zurückzunehmen", so Ecclestone. Der Automobil-Weltverband FIA hatte am Mittwoch die 100.000-Dollar-Strafe gegen Ferrari wegen einer Teamorder beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim bestätigt, aber keine weiteren Sanktionen ausgesprochen. Stattdessen beauftragte das World Motor Sport Council des Weltverbandes die Arbeitsgruppe Sport damit, den Paragrafen 39.1 des Sportlichen Reglements ("Teamorder, die ein Rennresultat beeinflusst, ist verboten.") zu überdenken.#w1#

Ecclestone spricht sich zudem für mehr Verlässlichkeit im Reglement aus. "Diese permanenten Regeländerungen halten die Teams davon ab, Geld zu sparen. Insgesamt sollte man sagen, die Regeln von heute werden auch die nächsten zwei Jahre gelten. Wenn es nach mir ginge, würde man zum Beispiel das Motorenreglement auf Jahre einfrieren", sagt Ecclestone.

Die geplante Begrenzung des Team-Personals auf 380 Mitglieder ab 2011 kritisiert der Brite. "Einem Team sollte erlaubt sein, so geführt zu werden, wie das Team es will. Solange sie es anständig machen, sollte sich da keiner einmischen", sagt er. "Ich lasse mir doch auch nicht in mein Business reinreden. Keiner lässt sich das gerne. Und glauben sie mir, sie werden einen Weg finden, wenn sie mehr Leute beschäftigen wollen."

Außerdem verteidigt "Big Bernie" den zurückgekehrten Rekordweltmeister Michael Schumacher wieder einmal gegen alle Kritik. "Ich denke erst einmal, dass es sehr mutig von ihm war zurückzukommen. Unglaublich mutig. Er ist immer noch hochtalentiert und super fit", sagt er. "Wenn man sich jetzt bei Michael vergegenwärtigt, dass er etwa drei Jahre weg war, dann stellt er sich sehr, sehr gut an. Deswegen sollte wirklich keiner von Michael enttäuscht sein." Genauso wenig von Sebastian Vettel. "Er muss sich noch ein wenig entwickeln. Aber er wird sich entwickeln. Und er wird Weltmeister werden", sagt Ecclestone.

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