Spektakulärer Wechsel - Irvine zurück zu Jordan?
Ende der Saison könnte Irvine zu Jordan wechseln und Benson und Hedges als Titelsponsor zurückkehren - Jordan wäre seine Sorgen los
(Motorsport-Total.com) - Unwahrscheinlich aber nicht unmöglich ist das neueste Gerücht das derzeit durch das Fahrerlager in Montreal geistert. Demzufolge könnte Eddie Irvine, mit 36-Jahren derzeit der dienstälteste Formel-1-Pilot, Ende der Saison seinen Hut bei Jaguar Racing nehmen und wieder dorthin zurückkehren wo seine Formel-1-Karriere einst 1993 begann: zu Jordan Grand Prix.

© Jaguar
Irvine fühlt sich eigentlich bei Jaguar recht wohl
Nach Michael Schumacher und Jacques Villeneuve wird der Nordire nämlich zu den bestbezahlten Fahrern im derzeitigen Starterfeld gezählt und da es Jaguar Racing bislang nicht gelungen ist einen konkurrenzfähigen Boliden zu konstruieren, spielt man in Milton Keynes offenbar mit dem Gedanken den auslaufenden Dreijahresvertrag von Irvine nicht zu verlängern. Stattdessen könnte man sich ja schließlich einen mindestens genauso talentierten aber jüngeren und damit auch preiswerteren Fahrer angeln. Letzte Woche ließ man neben den eigenen Testpiloten zumindest schon einmal Renault-Testfahrer Fernando Alonso in den R3 steigen und ein paar Runden drehen.
Gandenfrist bei Jaguar - mit dem verbesserten R3 soll der Ire zeigen was in ihm steckt
Doch noch ist für Irvine bei Jaguar nicht aller Tage Abend. Die Verantwortlichen wissen nämlich sehr wohl, dass Irvine nicht verantwortlich für die bescheidene Konkurrenzfähigkeit des Teams ist die von Jahr zu Jahr nachgelassen hat. Außerdem rechnet man dem Nordiren hoch an, dass er im Vorjahr der Nobelmarke einen Platz auf dem Podium im Prestigerennen in Monaco bescherte und trotz aller Enttäuschungen zur Truppe hält. Deshalb heißt es, dass man erst einmal das ab dem Großbritannien-Grand Prix zur Verfügung stehende neue Aerodynamikpaket und die Leistung in den darauf folgenden Rennen abwarten will, bevor man eine Entscheidung pro oder kontra Irvine trifft. Möglich ist auch, dass man den 136-fachen Grand Prix-Teilnehmer noch mit einem Einjahresvertrag für 2003 ausstattet, allerdings zu anderen Konditionen, denn schließlich geht es ja immer um das liebe Geld wenn mit den Fahrern verhandelt wird.
Mit Irvines Rückkehr würde wohl auch Benson und Hedges den Geldhahn wieder aufdrehen
Denkbar wäre auch eine Rückkehr des einst rebellischen, mittlerweile angegrauten und ruhiger gewordenen Piloten zu Jordan. Dort stehen zwar Giancarlo Fisichella und Takuma Sato langfristig unter Vertrag, doch eine Möglichkeit könnte sich in Form der vom Team benötigten Sponsorgelder ergeben. Der Jordan-Sponsor Deutsche Post soll derzeit nämlich sein Engagement überdenken und wird womöglich sein Sponsoring reduzieren oder sogar ganz einstellen, heißt es. Die zuletzt geholten WM-Punkte durch "Fisico" bescheinigen dem Team zwar eine gewisse positive Tendenz, doch ausreichen dürfte das noch nicht. Benson und Hedges reduzierte bekanntlich sein Sponsoring weil Eddie Jordan keinen britischen Fahrer unter Vertrag genommen hatte, wäre grundsätzlich aber bereit bei einem Einlenken des Teamchefs sicherlich wieder mehr Geld fließen zu lassen. Genau hier kommt Irvine ins Spiel, denn der würde laut einer dem Team nahe stehenden Quelle sehr gut in das Puzzlespiel hineinpassen.
Wie immer, so wird sich erst in den kommenden Wochen herausstellen ob diese zum jetzigen Zeitpunkt die Runde machenden Vermutungen nur heiße Luft sind oder etwas Wahres daran ist.

