Speed will den Amerikanern die Formel 1 beibringen

Scott Speed interessiert sich natürlich primär für seine eigene Karriere, doch es liegt ihm auch am Herzen, seinen Landsleuten die Formel 1 näher zu bringen

(Motorsport-Total.com) - 13 Jahre nach Michael Andretti hat die Formel 1 mit Scott Speed wieder einen US-Amerikaner, der noch dazu Scott Speed heißt und somit jedes Marketing-Herz höher schlagen lässt. Zwar kann man vom 23-Jährigen in seiner ersten Saison noch nicht allzu viel erwarten, doch Bernie Ecclestone und Co. möchten mit seiner Hilfe endlich auch die USA erobern.

Titel-Bild zur News: Scott Speed

Scott Speed möchte seinen Landsleuten erklären, worum es in der Formel 1 geht

Im Moment interessieren sich Speeds Landsleute herzlich wenig für die Königsklasse des Motorsports, sondern eher für die 500 Meilen von Indianapolis und die NASCAR-Serie. Mit Abstrichen folgen dahinter die Indy Racing League und die ChampCars. Die Formel 1 fristet im Land der unbegrenzten Möglichkeiten im Gegensatz dazu ein Mauerblümchendasein, was der skandalöse Sechs-Auto-Grand-Prix im vergangenen Jahr sicher nicht maßgeblich verändert hat.#w1#

Dabei meinen viele, dass die Formel 1 durchaus Anklang finden könnte, doch das große Problem ist, dass die Transparenz weniger gegeben ist als in den nordamerikanischen Rennserien, die sich obendrein auch noch sehr publikumsnah präsentieren. Sprich: Der breiten US-Öffentlichkeit muss erst einmal beigebracht werden, wie die Königsklasse des Motorsports überhaupt funktioniert - ein ähnliches Problem, wie es auch in Indien und China noch besteht.

"Es ist sicherlich eine Mission, den amerikanischen Menschen verständliche Informationen über die Medien zu vermitteln." Scott Speed

"Es ist sicherlich eine Mission, den amerikanischen Menschen verständliche Informationen über die Medien zu vermitteln", so Speed gegenüber 'SpeedTV.com'. "Wir müssen es schaffen, dass ein größerer Teil der amerikanischen Öffentlichkeit versteht, worum es in der Formel 1 geht, damit sie den Unterschied zwischen einem Ferrari und einem Minardi begreifen. Erst dann können die Leute die Kämpfe zwischen den Teams und Fahrern richtig verstehen und sich für die Formel 1 begeistern."

Was seine bevorstehende Premierensaison bei der Scuderia Toro Rosso angeht, hat der Wahlösterreicher ein klares Ziel: seinen Teamkollegen Vitantonio Liuzzi zu schlagen. Rechnest du dir da Chancen aus, Scott? "Jetzt, wo wir gemeinsam getestet haben, kann ich sagen, dass wir ein ähnliches Gefühl für das Auto haben - und auch eine ähnliche Pace", sagte der Amerikaner, der übrigens lieber V8-Motoren haben würde, "weil das die Zukunft ist. Jetzt haben wir aber einen V10 von Cosworth."

Einen Nachteil wegen der ihm großteils unbekannten Strecken erwartet er nicht: "Ich lerne so etwas sehr schnell, um ehrlich zu sein. Damit hatte ich noch nie Probleme. Vielleicht ist es manchmal ein kleiner Nachteil gegenüber Tonio, weil er schon voriges Jahr in der Formel 1 gefahren ist, aber das stresst mich nicht. Wenn ich eine Strecke nicht an einem halben Tag lernen kann, dann würde ich sie sowieso nie lernen", so Speed.