Speed weist Buttons Anschuldigungen zurück

Jenson Button behauptet, dass ihn Scott Speed Platz zwei in Malaysia gekostet hat, doch der junge Amerikaner will davon überhaupt nichts wissen

(Motorsport-Total.com) - Scott Speed hat bei der Scuderia Toro Rosso bisher positiv überrascht und in den ersten beiden Rennen mit seinem höher eingeschätzten Teamkollegen Vitantonio Liuzzi gut mitgehalten. Gestern fiel er jedoch erstmals negativ auf, als er bei der Überrundung durch Jenson Button nicht Platz machte und den Honda-Piloten damit unter dem Helm kurz zur Weißglut trieb.

Titel-Bild zur News: Scott Speed vor Rubens Barrichello

Scott Speed erwies sich für die Honda-Piloten als rollende Schikane

Button bekam unmittelbar vor seinem zweiten und entscheidenden Boxenstopp gefunkt, dass er noch einmal eine Runde lang alles geben soll, doch dies konnte er nicht umsetzen, weil vor ihm Takuma Sato und eben Speed um Positionen fighteten. Der Brite fand an den beiden Nachzüglern keinen Weg vorbei, verlor in jener Phase mindestens zwei bis drei Sekunden - und kam anschließend relativ knapp hinter Alonso wieder auf die Strecke zurück.#w1#

Hinter Speed verlor Button entscheidende Sekunden

Zwar betonte er anschließend als fairer Sportsmann, dass Renault ohnehin schwer zu schlagen gewesen wäre, ein bisschen wurmte ihn die Sache aber doch: "Das einzige Problem war Scott Speed, der mich ein paar Runden lang aufgehalten hat, so dass mich Fernando beim Boxenstopp überholen konnte, aber abgesehen davon gab es nichts, was ich anders hätte machen können", meinte Button nach dem Rennen - mit einem Hauch von Enttäuschung im Gesicht.

Auch sein Teamchef Nick Fry bestätigte diese Darstellung: "Jenson war definitiv verärgert über die Sache. Er sagte ein paar Sachen am Funk und machte seine Gefühle klar", erklärte er, nahm Speed aber gleichzeitig in Schutz: "Wenn jemand überrundet wird, muss er einfach Platz machen. Solange Scott aus der Sache lernt und sich beim nächsten Mal fairer verhält, soll es mir Recht sein. Im Nachhinein kann man sowieso nichts mehr daran ändern."

Speed versteht den Wirbel überhaupt nicht

"Er soll sich beruhigen, dann wird er einsehen, dass es kein Problem war." Scott Speed

Doch Speed selbst, gerade mal 23 Jahre alt und laut Gerhard Berger noch "ein bisschen grün hinter den Ohren", zeigte sich überhaupt nicht lernwillig - im Gegenteil: "Das ist doch lächerlich", winkte er ab. "Ich wurde angefunkt und ließ ihn zwei Kurven später vorbei. Ich war derjenige, der aufgehalten wurde, nämlich von Sato. Button hat Platz zwei um fünf oder sieben Sekunden verloren. Ich habe nichts falsch gemacht. Er soll sich beruhigen, dann wird er einsehen, dass es kein Problem war."

Das Reglement besagt, dass ein Fahrer, der überrundet wird, spätestens dann Platz machen muss, wenn er zweimal eine blaue Flagge gesehen hat. Dies dürfte jedoch gestern in Malaysia noch nicht der Fall gewesen sein, denn hätte Speed gegen diese Regel verstoßen, dann hätte ihm die Rennleitung mit Sicherheit eine Durchfahrstrafe aufgebrummt - was nicht der Fall war. Außerdem schied er wenig später sowieso mit einer defekten Kupplung aus.