Speed: Hamilton hat wohl mehr Druck
Der Pilot der Scuderia Toro Rosso erwartet ein hartes Rennen, sieht aber Lewis Hamilton an der Spitze unter mehr Druck stehen als sich selbst
(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 gibt es niemanden, der nicht unter Druck steht. Wenn man wie Lewis Hamilton die WM-Wertung anführt, dann steht man unter Druck, diese zu verteidigen. Von Fernando Alonso wird erwartet, dass er als zweimaliger Champion den Formel-1-Neuling bezwingt.

© Red Bull
Scott Speed und Vitantonio Liuzzi bei einer Interview-Runde in Indianapolis
Im konkurrenzfähigen Mittelfeld balgen sich die Piloten in diesem Jahr um Zehntelsekunden und die spärlichen WM-Punkte, die die Top-Teams übrig lassen. Und am Ende des Feldes muss man jede noch so kleine Chance nutzen und sich für eine Versetzung in ein besseres Team empfehlen.#w1#
Scott Speed hatte in diesem Jahr schon viele Probleme, stand er doch in der Kritik, nicht ausreichend für seinen Job zu tun. Doch mittlerweile ist der US-Boy an seinem Teamkollegen Vitantonio Liuzzi dran, im Indianapolis-Qualifying fehlten ihm 0,271 Sekunden. Doch auch Speed steht weiterhin Druck, schließlich sah er in sechs Rennen nur viermal die Zielflagge. Zuletzt crashte er in Montréal in die Mauer, in einem Rennen, in dem Punkte drin gewesen wären.
"Ich denke nicht, dass die anderen Jungs verwöhnt sind", so der Pilot der Scuderia Toro Rosso gegenüber 'SpeedTV' im Hinblick auf jene Fahrer, die an der Spitze um den Sieg kämpfen. "Sie haben andere Herausforderungen und ich denke nicht, dass es leichter ist, in die Formel 1 zu kommen, wenn du Lewis Hamilton bist, der zu McLaren kommt, und nicht ich. Es ist vielleicht sogar noch schwieriger, denn auf ihm lastet womöglich mehr Druck."
Der 24-Jährige wundert sich nicht über den großen Rückstand auf die Konkurrenz, denn alle Autos vor der Toro Rosso setzen mittlerweile auf ein Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung: "Wir wussten schon zu Beginn der Saison, dass es für uns hart werden wird, ich denke jedoch, dass wir mehr als erwartet aufgeholt haben, als wir nach Barcelona und Monaco kamen. Wir kamen den Punkten näher und wir wussten, dass wir das Getriebe in der Hinterhand halten", so Speed, der in Monte Carlo die Punkte als Neunter nur knapp verpasste.
Nach Aussage von Scott Speed könnte das neue Getriebe in Magny-Cours erstmals im Rennen eingesetzt werden: "Hoffentlich werden wir es kommende Woche in Silverstone testen. Aber wir wissen es noch nicht. Das ist das Problem, wenn man ein kleines Team mit so wenigen Ressourcen ist. Solche Dinge brauchen mehr Zeit und sie tendieren dazu, unzuverlässiger zu sein. Das ist frustrierend, aber man muss mit dem arbeiten, das man hat."
Speed stellt sich nun auf ein schwieriges Rennen ein: "Wir fahren mit kaum Flügel, weswegen wir auf den Geraden mit die Schnellsten sind, aber im Infield rutschen wir dann", so der Rennfahrer auf seiner Internet-Seite. "In der Theorie bedeutet dies, dass wenn wir auf der Geraden hinter jemand kommen, wir eine Chance zum Überholen haben könnten, aber es wird eng werden und wir müssen mit dem Infield zurechtkommen, wo man aber kaum überholt werden kann, selbst wenn man langsam ist, weil es hier so eng ist."

