• 15.04.2010 18:01

  • von Roman Wittemeier

Soucek: Testchancen vertraglich fixiert

Andy Soucek muss sich zwar bis zu seinen nächsten Formel-1-Fahrten noch etwas gedulden, aber sie kommen bestimmt: "Derzeit hat Virgin andere Probleme"

(Motorsport-Total.com) - Das hatte sich Andy Soucek sicherlich anders vorgestellt. Der Austro-Spanier, der im vergangenen Jahr den Meistertitel in der neuen Formel 2 gewann, wollte nach seiner guten Saison 2009 den direkten Sprung in die Formel 1 schaffen. Doch der logisch erscheinende Schritt in die Königsklasse blieb ihm verwehrt. Er überzeugte bei einem Test im Williams, aber trotzdem wollten weder die Briten noch andere Teams einen Vertrag anbieten.

Titel-Bild zur News: Andy Soucek

Hofft auf Virgin: Andy Soucek will in Zukunft an Freitagen zum Einsatz kommen

Erst auf Umwegen fand der 24-Jährige doch noch den Weg in die Formel 1. Als sich Virgin kurzfristig vom ursprünglichen Test- und Ersatzpiliten Álvaro Parente trennte, wurde kurzerhand Soucek verpflichtet. Nun ist er also doch in der Königsklasse angekommen. Glücklich macht dies trotzdem nicht, denn die Aussichten auf Einsätze sind - zumindest kurzfristig - nicht gerade rosig.#w1#

"Natürlich ist es schwer, sich beim Zuschauen entsprechend zu motivieren", sagt der Virgin-Ersatzmann in der 'Kleinen Zeitung'. Er hatte vor dem Start ins neue Jahr auf einen Rennsitz bei Williams gehofft, doch dort kamen Nico Hülkenberg und Routinier Rubens Barrichello unter. "Du musst jede Chance nützen, um einen Fuß in die Formel 1 zu bekommen", sagt Soucek, dem fast das gleiche Schicksal drohte wie dem ehemaligen GP2-Champion Giorgio Pantano, der nach seinem Titelgewinn kein Formel-1-Land mehr sah.

Nach eigener Auskunft hat sich Soucek in seinem Virgin-Vertrag eine konkrete Zahl von Testtagen festschreiben lassen. Fraglich ist nur, wann und wie der 24-Jährige diese absolvieren soll. "Es muss im Interesse des Teams sein, dass ich Erfahrung sammle und für den Fall der Fälle auf Knopfdruck in einem Formel-1-Cockpit funktioniere", erklärt er. Das Beispiel Paul di Resta, der für Force India freitags fahren darf, schwebt ihm vor Augen. Den gleichen Wunsch hat Luiz Razia - der Vierte im Virgin-Bunde - allerdings auch.

An Freitagseinsätze ist im Moment beim neuen britischen Team jedoch nicht zu denken. Es gibt noch zu viele Baustellen am Virgin-Cosworth VR-01. "Virgin hat derzeit andere Probleme, als an den dritten Fahrer zu denken", gibt Soucek offen zu. Aber er ist optimistisch, dass sich die Situation schon bald anders darstellen könnte: "Wir haben bei null begonnen. Es ist erst der Anfang einer Geschichte. Wir haben gute Leute, von Renault, Red Bull und Brawn. Und es wird sehr professionell gearbeitet."