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  • 14.04.2010 20:42

  • von Roman Wittemeier

Virgin: Deutliche Schritte in China erwartet

Virgin bringt gleich mehrere neue Komponenten mit zum Grand Prix in Schanghai - Timo Glock will endlich mal die Zielflagge sehen

(Motorsport-Total.com) - Nach Lotus und HRT hat seit dem Grand Prix in Malaysia auch Virgin endlich eine Zielankunft auf dem Konto. Lucas di Grassi brachte den VR-01 in Sepang erfolgreich über die Runden. Timo Glock beobachtete die Fahrt seines brasilianischen Kollegen derweil aus der Box, denn der Hesse war nach einem Dreher früh ausgefallen. "Dass Malaysia eine Enttäuschung war, muss man wohl nicht extra sagen", meint der 28-Jährige vor dem kommenden Rennwochenende in China.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi brachte den Virgin-Cosworth VR-01 in Malaysia ins Ziel

"Das Rennen war für mich beendet, bevor es eigentlich richtig begonnen hatte. Bis dorthin sah alles gut aus. Wir hatten in den Freien Trainings und im Qualifying so ziemlich alles richtig gemacht", erklärt Glock rückblickend. Das Rennwochenende in Malaysia ist abgehakt. "Ich hoffe einfach, dass sich das Wochenende in China ähnlich gestaltet. Mit dem wichtigen Unterschied, dass ich am Renntag ein anderes Resultat einfahre."#w1#

Für den Odenwälder geht es nur um einen Umlaut: Aus Glock soll Glück werden. "Schanghai ist aus verschiedenen Gründen eine nette Strecke", sagt der Deutsche, der in Diensten von Toyota in den vergangenen beiden Jahren dort auf Platz sieben gefahren war. "Aus Fahrersicht gibt es ein paar schöne Herausforderungen. Es ist ein typisches Tilke-Layout mit verschiedenen Kurvenarten. Die lange Gegengerade endet in einer Haarnadel."

"Das ist wirklich nett. Du stehst dort ewig auf dem Gas, dir raubt es fast dem Atem", beschreibt Glock. "Beim Anbremsen der Haarnadel gibt es eine gute Überholchance. Hoffentlich ergibt sich am Wochenende die Möglichkeit, dass wir die nutzen können. Ich wünsche mir ganz einfach, dass ich diesen ersten Teil der Saison mit einem guten Ergebnis abschließen kann." Ein gutes Resultat definiert sich aus zwei Komponenten: Ins Ziel kommen und dabei vor Lotus fahren.

"In Malaysia waren wir vor den anderen Teams", sagt Teamkollege di Grassi. "Jetzt wollen wir mehr davon. Ich war unter der Woche im Simulator, um die Strecke zu lernen, denn ich war noch nie in Schanghai. Wir wollen weitere Fortschritte machen. Aus den Fahrten im Simulator weiß ich, dass die Strecke recht schwierig ist und uns Fahrern viel abverlangt. Es wird zumindest kühler als bei den vergangenen Rennen. Ich denke, dass wir wieder eine starke Leistung zeigen können."

¿pbvin|512|2622||0|1pb¿Teamchef John Booth flog in den vergangenen Wochen immer wieder zurück in die Fabrik nach Großbritannien. "Das klingt verrückt, aber wir sind eben im intensiven Entwicklungszyklus", so der Brite. "Es geht nicht nur um die Technik am Auto, sondern auch um die Fortentwicklung des Teams. Während wir alles für China vorbereiten, haben wir gleichzeitig die Dinge für die europäischen Rennen im Hinterkopf. Unsere neue Halle in Dinnington ist fast fertig. Dieser neue Standort wird uns bei den fünf Monaten in Europa helfen."

Nick Wirth und seine Technikmannschaft machen kaum Pausen. Der Virgin-Designer brachte bisher zu fast jedem Grand Prix neue Teile. So wird es auch in China sein. "Wir planen Verbesserungen der Aerodynamik, der Mechanik, des Getriebes und vor allem bei unserem Benzinsystem. Es sollte uns helfen, damit wir endlich auch mit ganz wenig Sprit fahren können. Weil wir wieder die harten Reifenmischungen bei in China kühlen Temperaturen einsetzen müssen, wird das Aufwärmen der Pneus ein Thema. Lange, enge Kurven sind signifikant in Schanghai. Daher trimmen wir unser Auto auf diese Abschnitte. Wir wollen Fortschritte machen."