• 15.09.2005 19:51

  • von Marco Helgert

Sorgt Red Bull für das Ende der Bezahlfahrer?

Das Minardi-Team gab vielen Fahrern eine Einstiegschance in die Formel 1, nun aber stehen in Faenza nur Red-Bull-Junioren Schlange

(Motorsport-Total.com) - Fahrer, die für ihren Formel-1-Einstieg oder -Verbleib viel Geld auf den Tisch des jeweiligen Teams legen, hatten schon immer ihren Platz in der Formel 1. Auch ein Niki Lauda musste sich mit Schecks den Weg in die Königsklasse bahnen. Doch die Cockpits, die sich Fahrer erkaufen können, werden in Zukunft wohl seltener werden.

Titel-Bild zur News: Red-Bull-Logo

Ein Bulle wird in Zukunft die Tür in die Formel 1 aufstoßen

Mit der Übernahme von Minardi durch Red Bull verschwindet ein Team, welches in der Vergangenheit die Plätze oft an zahlungskräftige Interessenten vergab. Red Bull aber hat genug eigene Fahrer aus den Nachwuchsriegen, die für einen Formel-1-Aufstieg Schlange stehen. "Die Bezahlfahrer werden der Vergangenheit angehören, die Piloten werden wegen ihrer Leistung dabei sein", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Reuters'.#w1#

Ausgestorben werden die Bezahlfahrer aber auch 2006 nicht sein, immerhin hat auch MidlandF1 zwei Cockpits zu vergeben. Und auch wenn Alex Shnaider das Budget des Teams aufstocken wird, so sind weitere Finanzmittel immer gern gesehen. Für Fahrer, die nicht in der Talentförderung von Red Bull beheimatet sind, wird ein Formel-1-Einstieg dennoch schwer.

"Im Moment ist es sehr schwer, eine Chance zu bekommen. Es sein denn, man ist ein Red-Bull-Junior", so BAR-Honda-Teamchef Nick Fry. Der Minardi-Verkauf habe "die Möglichkeiten weiter eingeschränkt". Doch für junge Fahrer wurde die Formel 1 in jüngster Zeit ohnehin ein immer schwierigeres Metier.

"Es ist ein großes Risiko, einen jungen Fahrer in das Auto zu setzen", so Fry. "Im Idealfall braucht ein junger Fahrer 20.000 Testkilometer." Doch aufgrund der Testbeschränkung ist das fast nie möglich. "Wir müssen beginnen, darüber nachzudenken, wie wir ein ordentliches Training für junge Fahrer aufstellen können."