Sirotkin: "Bin mehr als bereit für ein Renncockpit"

Nach seinem ersten Freitag-Trainingseinsatz steht für Sauber-Pilot Sergei Sirotkin fest, dass er der Formel 1 gewachsen ist - Sein Management verhandelt bereits

(Motorsport-Total.com) - Sergei Sirotkin ist bereit für die Formel 1 - zumindest, wenn es nach ihm geht. Der Russe absolvierte heute im ersten Freien Training 22 Runden mit dem Sauber C33 von Esteban Gutierrez und kam damit auf eine Bestzeit von 1:45.032 Minuten. Damit fehlten dem 17. in den Rangliste 2,7 Sekunden auf die absolute Bestzeit im ersten Training, auf seinen Teamkollegen Adrian Sutil waren es 0,407 Sekunden - eine durchaus ansprechende Leistung, zumal Sirotkin beim Test in Bahrain erst einen Tag im Sauber-Boliden saß.

"Ich hatte schon nach Bahrain das Gefühl, dass ich bereit bin, dabei war das damals kein ordentlicher Test", sagt der Lokalmatador, der diese Saison in der Renault-World-Series bereits triumphierte. "Aber jetzt bin ich absolut sicher - zu 100 Prozent", stellt er klar. "Hier hat man viel bessere Vergleichsmöglichkeiten. Ich war sogar überrascht, dass es etwas einfacher und etwas enger war, als ich erwartet habe. Ich fühle mich mehr als bereit, ich brauche jetzt nur eine Gelegenheit."

Sirotkin peilt Renncockpit 2015 an

Der 19-Jährige, der seit einem Jahr von Sauber aufgebaut wird, lässt keinen Zweifel, was er damit meint: "Die Priorität ist ganz klar ein Renncockpit in der Formel 1, und wir arbeiten für die kommende Saison daran."

Welchen Rennstall er ins Visier genommen hat, will er nicht verraten: "Ich kann darüber jetzt nicht sprechen." Möglicherweise erhält er dadurch aber schon diese Saison die Gelegenheit, weiter in der Formel 1 Erfahrung zu sammeln: "Sobald wir eine Entscheidung getroffen haben, können wir über ein paar zusätzliche Dinge nachdenken, ein paar weitere Tests. Ich kann jetzt aber offiziell nichts sagen."

Mit seiner Rundenzeit ist er nicht unzufrieden, betont aber, dass es noch deutlich schneller gegangen wäre: "Unser Ziel war es, nicht auf Zeitenjagd zu gehen, sondern die Rundenzeit langsam zu verbessern. Leider hatte ich bei meinem letzten Versuch ganz am Ende des Trainings Pech mit dem Verkehr. Die Reifentemperatur war ein bisschen zu hoch, dann bin ich auch noch in den Verkehr gekommen. Ich hätte also noch ein deutliches Stück schneller fahren können. Aber darum ging es ja nicht..."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Russland


Bremssystem als größte Herausforderung

Die größte Herausforderung war für Sirotkin die seit dieser Saison eingesetzte elektronische Hinterbremse, genannt Brake-by-wire. "Das unterscheidet sich sehr stark vom normalen Bremsen", spielt er auf seinen Boliden in der Renault-World-Series an, der über ein mechanisches Bremssystem verfügt.

Um keinen Fehler zu machen, lotete er das Limit nicht zur Gänze aus. "Vielleicht würde ich mich viel besser daran gewöhnen, wenn ich noch einen Versuch hätte. Sie haben das System aber seit meinem Bahrain-Test stark verbessert, und ich fühle mich jetzt schon viel sicherer. Und dieses Vertrauen hatte ich auch viel rascher als in Bahrain."