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  • 09.10.2014 18:23

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Sauber & der russische Geldsegen: Warten, warten, warten...

Monisha Kaltenborn bekräftigt, dass die Verbindung zu den Investoren Bestand hat, ist bei Problemen durch die weltpolitische Lage aber machtlos: "Brauchen Geduld"

(Motorsport-Total.com) - Vor mehr als einem Jahr gab Sauber den Einstieg russischer Investoren bekannt, getan hat sich seit dieser Meldung wenig. Wer glaubte, die Grand-Prix-Premiere in Sotschi sei der geeignete Anlass für die Verkündung weiterer Fortschritte, der sieht sich trotz des Freitagsdebüts Sergei Sirotkins getäuscht. "Wir stehen weiter in Kontakt", bleibt Monisha Kaltenborn im Vorfeld des ersten Russland-Rennens zurückhaltend, sagt aber auch: "Einige Vertreter werden definitiv an der Strecke sein."

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Monsiha Kaltenborn hofft, bald eine Finanzspritze mit Liebesgrüßen zu erhalten Zoom

Die Teamchefin will von dem Vorhaben nicht abrücken - und ein Konsortium mit den teilweise staatlich beeinflussten Fonds Investment Corporation International und Development of Nortwest Russian Federation sowie dem National Institute of Aviation Technologies (NIAT) ins Boot holen. "Es gibt einen Plan und wir sind sehr weit fortgeschritten", erklärt Kaltenborn. "Wir müssen nur sicherstellen, dass es auch finanziell passt." Schließlich wurde Sauber jüngst von den Geldgebern Simona de Silvestros enttäuscht.

Die Krim-Krise und die angespannte Situation in der Ukraine haben dafür gesorgt, dass die Formel-1-Mannschaft bei dem Projekt ein Stück weit nur noch Passagier ist. Schließlich ist Sauber machtlos, wenn die Sanktionen aus Brüssel und Washington zur unüberwindbaren Hürde werden, weil sie die Geschäftsroutinen lahmlegen. "Die Situation ist eine Herausforderung. Gerade in diesem Jahr sind Dinge aufgekommen, die sich unserer Kontrolle entziehen", beklagt Kaltenborn und fordert Geduld.

Sirotkin wegen der geopolitischen Lage und dem Fernbleiben seiner Förderer abzusägen, ist keine Option: "Wir haben immer gesagt, dass es nichts damit zu tun und auf Sergeis Projekt keine Auswirkung hat." Auch wenn die große Verkündung ausbleibt und sich der üppige Geldsegen nicht über der Sauber-Hospitality am Schwarzen Meer ergießt, wittert die Österreicherin Signalwirkung: "Ein Rennen hier kann vielleicht wieder einen Schub geben. Es könnte eine tragende Partnerschaft sein." Fix ist für die Wahl-Schweizerin Kaltenborn: "Wir halten uns aus dem Politischen heraus."